Kimi Räikkönen: Verwirrter «Iceman» schlägt zurück
Kimi Räikkönen
Kimi Räikkönen sorgte beim Russland-GP für Lacher. Nach seinem Boxenstopp war der Finne kurzzeitig verwirrt. Er fragte nach, wo er sich im Fahrerfeld einsortiert hat. «Wir sind 9,5 Sekunden hinter Bottas», teilte ihm sein Renningenieur mit. Der Mercedes-Pilot und spätere Sieger hatte vor dem Ferrari-Piloten seinen Stopp absolviert.
Räikkönen, der sich in dieser Saison schon öfter über die Ferrari-Taktik beschwert hatte, fragte nach: «Wie konnten wir denn hinter Bottas landen? Warum haben wir nicht früher gestoppt?» Die Sorge, dass die Scuderia die Taktik mal wieder verhunzt haben könnte, war deutlich herauszuhören. Die trockene Antwort: «Kimi, Bottas führt das Rennen an.»
Auf seine Verwirrkung angesprochen, klärte der Iceman im Anschluss auf: «Ich war nicht sicher, wer von ihnen am Anfang des Rennens an die Spitze gefahren ist. Es war für mich nach dem Stopp etwas verwirrend. Dann habe ich es aber sofort verstanden. Für mich machte es keinen Unterschied: Es war halt ein Mercedes vor uns. Ich hatte vorher nicht gefragt.»
Das Missverständnis war dem Finnen dann auch komplett egal. Er hatte erfolgreich zurückgeschlagen und endlich mal wieder einen Podiumsplatz eingefahren. In den ersten Rennen der Saison hatte er Kritik einstecken müssen, vor allem auch durch Ferrari-Präsident Sergio Marchionne, der Räikkönen unverblümt angezählt hatte. Denn der Ex-Weltmeister kam nicht gut mit seinem Dienstwagen zurecht und dementsprechend schleppend in Fahrt.
Diesmal hatte Ferrari von Anfang an an den richtigen Bereichen gearbeitet. «Dann ist es immer einfacher, darauf aufzubauen. Deswegen war es an diesem Wochenende so viel besser. Ich war glücklich und konnte ein paar Dinge ändern und mich verbessern», sagte er und kündigte an, dass er natürlich mehr will. «Ferrari kann immer Erster und Zweiter sein wenn wir alles perfekt hinbekommen», so Räikkönen, der zuletzt 2013 in Australien einen GP gewonnen hatte.
Lob gab es dann auch vom Teamchef. «Kimi und Seb haben mal wieder ihren Wert bewiesen. Kimi war sehr gut, er ist ein außergewöhnliches Rennen gefahren, eine starke Performance», sagte Maurizio Arrivabene: «Es kann sein, dass er eine Weile braucht, um zu seinem Tempo zu finden. Sobald er das aber getan hat, hat er einen schweren rechten Fuß», so der Italiener weiter.