Sebastian Vettel 2.: Ein Schwarm Bienen am Ferrari
Startplatz 2 für Sebastian Vettel
Zwei Wimpernschläge fehlten Ferrari-Star Sebastian Vettel zur Pole-Position, 51 Tausendstel. Erstaunlich: Der langjährige Pole-König Vettel stand in Barcelona noch nie auf Pole! Nicht einmal in jenen Jahren, als er im Red Bull Racing-Renner ein Abo auf Poles gekauft zu haben schien.
Sebastian Vettel stand nach dem Abschlusstraining zum Spanien-GP gewissermassen mit einem lachenden und einem weinenden Auge da. Er war happy, konnte er überhaupt ins Training gehen – Motorwechsel nach dem dritten freien Training! Und er war happy, konnte er im Training bleiben, weil sein Motor zu Beginn der Quali Mucken machte und sein Renningenieur Riccardo Adami riet, den Motor auf der Stelle auzuschalten. Seb am Funk, unerschütterlich wie der Fels von Gibralar: «Bist du sicher?» Mit einigen Einstellungen am Lenkrad war die Gina auf einmal in Stimmung für die Quali. Am Ende wäre es dann um ein Haar sogar die Pole geworden.
Seb erzählt: «Das Team hat phänomenal gearbeitet, um mich auf die Bahn zu bringen. So etwas dauert in der Regel drei Stunden, sie schafften es in knapp zwei, ich weiss wirklich nicht, wie sie das auf die Reihe bekommen haben. Alle haben mitgeholfen, beim Wagen von Kimi standen zwei Leute, alle anderen schwirrten wie Bienen um mein Auto herum.»
«Gestern war ich mit der Balance des Autos gar nicht glücklich, heute lag der Wagen wieder so toll, wie es es gewohnt bin. Aber der Wind hier ist wirklich unglaublich. Mark Webber hat mich in all den Jahren sehr viel darüber gelehrt, aber nach den Böen heute fühlte ich mich, als müsste ich wieder zur Schule gehen.»
«Lewis scheint ein ruhiges Wochenende zu haben, bei Valtteri Bottas gab es Probleme. Wir sind guter Dinge, aber für mich bleibt Mercedes der Favorit.»
Vettel muss auf der schmutzigen Seite der Bahn losfahren. Der vierfache Champion relativiert: «Ich brauche einen perfekten Start, sonst gerate ich in Gefahr, Rang 2 gleich zu verlieren. Aber hier fahren zahlreiche Serien im Rahmenprogramm, ich finde daher nicht, dass meine Seite ein grosser Nachteil ist.»
«Im Renntrimm sollten wir auf Augenhöhe mit Ferrari sein, es gibt auch ein paar strategische Möglichkeiten für uns, an die Spitze zu gelangen.»
Mit den ganzen Verbesserungen an seinem Ferrari ist der Heppenheimer «sehr zufrieden. Vielleicht sind sie nicht ganz so auffällig wie die Updates an anderen Autos, aber alles, was wir ans Auto geschraubt haben, funktioniert, das ist mir wichtiger.»