Carlos Sainz 7. im Toro Rosso: Ärger über Sauber
Pascal Wehrlein vor Carlos Sainz
Keiner kann behaupten, dass Carlos Sainz einen faden Nachmittag erlebte. Der 22jährige Madrilene war zum Heimrennen voller Adrenalin, legte sich mit zahlreichen Piloten an – wie mit Fernando Alonso oder mit Kevin Magnussen ausgangs Boxengasse. Am Ende wurde er Siebter, aber der junge Sainz war baff, dass er hinter einem Sauber-Fahrer mit Vorjahres-Ferrari-Motor ins Ziel gekommen ist. Die Reihenfolge zwischen Pascal Wehrlein (eigentlich Siebter) und Sainz (Achter) wurde dann aufgrund der Strafe für den Deutschen (Vergehen bei der Einfahrt zur Box) umgedreht.
Carlos schimpfte: «Unsere Situation beim Motor würde ich als verzweifelt bezeichnen. Erstmals in dieser Saison haben wir uns mit einem Sauber herumbalgen müssen. Und wenn ich sehe, dass die mit einem Vorjahresmotor auf den Geraden schneller sind als wir, dann sieht das für uns nicht so gut aus. Ich habe wirklich alles versucht, mir Pascal aufs Brot zu schmieren, in Kurve 1 konnte ich mich an seine Seite setzen, aber er hat seine Linie gut verteidigt. Er hat das sehr gut gemacht, er hat genau jenen Bereich abgedeckt, wo er angreifbar gewesen wäre. Gut für ihn.»
Sainz’ Stallgefährte Daniil Kvyat meint: «Wir haben bestimmt nicht den kraftvollesten Motor. Vor uns sind Ferrari und Mercedes, dann kommt irgendwann Renault, dann Honda. Ich habe mich heute mit Fernando Alonso gebalgt, und sein Auto war nicht übel. Ich habe sogar gestaunt, wie schnell er auf den Geraden war.»
Auf die Frage, ob Daniil auch Carlos’ Ansicht sei, wonach der 2016er Ferrari-Motor kraftvoller ist als der 2017er Renault-Motor, meint der Russe: «Schaut so aus. Ich kämpfte auch mit den Haas-Piloten, die ja 2017er Ferrari-Motoren haben. Auf den Geraden war da nichts zu machen, ich musste mein Glück in den Kurven versuchen.»
Zurück zu Carlos Sainz. Während Renault das angekündigte Update von Kanada auf unbestimmte Zeit verschoben hat, meint der Madrilene: «Wir brauchen mehr Power. Schau dir an, was im Abschlusstraining los war. Da haben uns zwei Zehntelsekunden auf Startplatz 7 gefehlt. Wenn Renault ein Upgrade bringt, das drei Zehntel wert ist, siehst du, wo uns das hinbringen würde. Wir brauchen einen solchen Schritt jetzt dringend. Aber ich fürchte, das wird erst in drei Rennen passieren. Wir müssen geduldig bleiben und das Beste aus unseren Möglichkeiten machen.»
«Aus der Quali machen wir derzeit zu wenig. Im Rennen läuft es besser und besser. Aber gleichzeitig müssen wir auch die Situation beenden, dass wir in den Grands Prix immer Boden gutmachen müssen, den wir in der Quali verloren haben.»