Felipe Massa, Williams: Auch 2018 im Formel-1-Zirkus?
Sollte es weiterhin so gut laufen, will Felipe Massa seinen Helm nach dieser Saison noch nicht an den Nagel hängen
Der vermeintliche Formel-1-Abschied von Felipe Massa fiel im vergangenen Jahr tränenreich aus. Speziell beim zweitletzten WM-Lauf in seiner Heimatstadt São Paulo liess der kleine Brasilianer seinen Gefühlen nach einem Ausfall freien Lauf.
Doch der Ruhestand des 36-jährigen GP-Urgesteins dauerte nicht lange. Denn der überraschende Rücktritt des Weltmeisters Nico Rosberg löste eine Kettenreaktion aus, an deren Ende der elffache GP-Sieger stand. Dessen Rückkehr machte Teamchefin Claire Williams zur Bedingung, um Williams-Talent Valtteri Bottas in Richtung Silberpfeile ziehen zu lassen. Denn der GP-Routinier wurde benötigt, um den für 2017 verpflichteten Neuling Lance Stroll unter die Arme zu greifen.
Deshalb setzte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff auch alles daran, um den früheren Ferrari-Piloten für eine 15. GP-Saison in Folge zu begeistern. Massa liess sich überreden, was die Beteiligten Berichten zufolge sechs Millionen Euro gekostet haben soll. Für Williams hat sich die Rückkehr auf jeden Fall gelohnt: Nach fünf WM-Läufen belegt Massa mit 18 Punkten den neunten Platz in der Tabelle. Teamkollege Stroll hat in diesem Jahr hingegen noch keine Zähler sammeln können.
Nun denkt der 255-fache GP-Sieger sogar darüber nach, ein weiteres Jahr in der Königsklasse zu verbleiben. Grund dafür ist nicht etwa der schnöde Mammon, sondern die gute Form, in der sich der Rennstall aus Grove präsentiert. Massa bestätigte unlängst, dass er einen Verbleib für 2018 in Betracht ziehe, sollte es weiterhin so gut laufen.
Vor allem die Arbeit eines zweiten Rückkehrers beeindruckte ihn: Paddy Lowe, der mit Williams 1997 seine GP-Karriere startete, ist seit diesem Jahr wieder an Bord. Und die Rückkehr des früheren Mercedes-Technikchefs zeigt bereits Wirkung.
Gegenüber «UOL Grande Premio» schwärmte Felipe: «Die Entwicklung läuft nun sehr viel logischer und schneller ab. Paddy hat die unterschiedlichen Abteilungen zusammengeführt. Jetzt läuft die Arbeit wie bei einem grossen Team ab.»
Dennoch macht er sich keine Illusionen, wenn es um die WM-Spitzenreiter geht. «Ich denke, wir können auf der finanziellen Seite nicht mit ihnen mithalten. Es gibt viele Faktoren, in denen sich ein grosses Team von einem unabhängigen Mittelfeldteam unterscheidet», weiss Massa.