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Comeback von Jenson Button: Was ihn schockiert hat

Von Mathias Brunner
Jenson Button

Jenson Button

​Jenson Button hat das zweite Monaco-Training auf Rang 12 abgeschlossen, 35 Tausendstel hinter seinem McLaren-Stallgefährten Stoffel Vandoorne. Jenson sagt, was die Rückkehr in ihm ausgelöst hat.

Es war eine der heissesten Fragen vor dem Monaco-Wochenende: Wie leicht oder wie schwer würde sich Jenson Button bei seiner Rückkehr in die Formel 1 tun? Immerhin hatte der Alonso-Ersatzmann vor dem ersten Training im Fürstentum keine einzige Runde im McLaren MCL32-Honda gedreht.

Antwort von Jenson Button: Rang 12 im zweiten Training, den Hauch von 35 Tausendstelsekunden hinter Stoffel Vandoorne.

Was der Weltmeister von 2009 dann verrät, das verblüfft: «Von der ersten Runde im freien Training an hat sich grundsätzlich alles ganz normal angefühlt. Am merkwürdigsten fand ich zunächst die Dimensionen der Autos. Wenn du jemanden vorbeilässt oder auf einen Gegner aufschliesst, dann kommen dir diese Autos gigantisch vor. In solchen Momenten beschleicht dich leichtes Unbehagen, du denkst, vielleicht bin ich ja zu nahe an den Leitschienen. Aber in Tat und Wahrheit passt der Wagen wie ein Handschuh.»

«Das zweite freie Training war schwieriger. Ich muss mich noch daran gewöhnen, um wieviel später ich bremsen und wieviel Speed ich in die Kurven mitnehmen kann. Da brauche ich noch mehr Vertrauen, denn wenn du hier ein Rad stehen lässt, dann klebst du in der Mauer. Das braucht Zeit, aber ich kann das besser. Ich bremse und habe das Gefühl, gleich fliege ich ab, dabei habe ich viel zu früh gebremst! Das hat auch mit den Reifen zu tun, an diese Mischungen muss ich mich erst noch gewöhnen. Das Haftungsniveau hier war für mich jahrelang das Gleiche, nun ist auf einmal alles anders, wegen der Autos und wegen der Reifen, das hat mich verblüfft.»

An seinem Ziel hat sich nichts geändert: «Ich will Spass haben, ich will mich verbessern. Dieses Auto macht richtig gute Laune. Die Passage um das Schwimmbad herum ist atemraubend, das geht volle Kanne. In den ersten Runden habe ich mich dabei ertappt, wie ich im Auto vor Vergnügen kicherte. Ich kann wirklich nicht behaupten, dass ich in den vergangenen Monaten das Formel-1-Fahren vermisst habe, aber wenn du dann im Auto sitzt, kommt die ganze Freude zurück, da brennt das Feuer wieder. Diese Generation von Autos macht mehr Spass zum Fahren als all die Fahrzeuge der vergangenen Jahre.»

«Vom Körperlichen her gibt es keine Probleme – nur das Hals- und Nackenschutzsystem HANS sitzt etwas eng und scheuert an den Schlüsselbeinen. Sonst habe ich nichts zu jammern.»

Was kann Button ab Samstag ausrichten? Jenson meint: «Wir haben ein sehr dichtes Mittelfeld, da ist alles möglich in der Quali, aber fürs Rennen müssen wir auch realistisch bleiben. Ich bin nicht naiv genug zu glauben, dass ich auf einmal munter hinter den Mercedes hergeige. Das Team weiss, was wir tun müssen, so dass ich noch mehr aus dem Wagen herausholen kann»

«Aber in Monte Carlo ist alles drin, da ist es kaum möglich, eine Vorhersage für den Grand Prix zu wagen. In Monaco gilt – wenn du es ins Ziel schaffst, dann solltest du eigentlich in der Position sein, um Punkte zu holen. Druck mache ich mir selber, weil ich natürlich für McLaren ein gutes Ergebnis herausfahren will.»

«Mit diesen Autos musst du sehr präzise fahren, sonst wirst du gebissen. Das gefällt mir, denn ein solcher Stil entspricht mir. Ich fühle mich auch in den schnellsten Passagen am wohlsten.»

Wann sass Jenson Button eigentlich letztmals in einem Renner?

Button: «Im Januar bewegte ich ein Rallycross-Auto, davon abgesehen – im November 2016 den McLaren in Abu Dhabi! Eigentlich hatte ich mir gedacht, es würde sich wohl seltsam anfühlen, wieder im Auto zu sitzen, aber es fühlt sich völlig normal an. Ausser die Sache mit dem Bremsen, da muss ich mit mehr Runden einfach mehr Vertrauen aufbauen. Wie spät du hier bremsen kannst, das war wirklich ein Schock für mich.»

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