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Toto Wolff: «Lewis Hamilton hat sich verändert»

Von Rob La Salle
​Vor der Reise zum Traditions-GP von Monaco nahm Mercedes-Teamchef Toto Wolff mit Chefkonstrukteur Aldo Costa an der Retro-Veranstaltung Mille Miglia teil – und sprach dort über Lewis Hamilton.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff bereitete sich auf die Hektik von Monte Carlo mit einer schönen Portion Beschaulichkeit vor – zusammen mit Mercedes-Konstruktionsleiter Aldo Costa bestritt der Wiener die Mille-Miglia-Retro, die Entdeckung der Langsamkeit auf Italienisch. Wolff schildert meinem Kollegen Luigi Perna von der Gazzetta dello Sport: «Wie die Kinder in Brescia und Padua aus den Schulen gerannt kommen, um zu applaudieren, wie Grosseltern uns dazu ermuntern, für ihre Enkel bitteschön mal die Motoren tüchtig aufbrüllen zu lassen, das ist einmalig, das gibt es in keinem anderen Land, das zeigt einfach, welchen Stellenwert Rennwagen in Italien haben.»

Wolff und Costa sassen in einem wunderbaren Mercedes-Benz SL 300 von 1952. Toto muss lachen: «Die Leute haben gerufen "Grande Toto!" Nur um sogleich klarzustellen: "Forza Ferrari! In diesem Jahr holen wir den Titel.»

Als die Leute erkannten, wer neben Wolff sass, riefen einige: «Costa, du musst nach Maranello zurück!» Toto schmunzelt: «Leider musste ich ihnen klarmachen, dass daraus wohl nichts werden wird.»

Toto Wolff schlägt Brücken: «Unser Sport steht auf einem Fundament aus dem Mut grosser Fahrer und den Herausforderungen, welchen sie sich stellen mussten. Fahrer wie Nuvolari oder Taruffi haben damals unfassbare Geschosse gezähmt. Mut ist auch heute noch gefragt, vor allem dann, wenn wir auf die grossen Rennbahnen der Welt ausrücken – nach Monte Carlo und Spa-Francorchamps, nach Monza und Suzuka.»

Und Wolff verspricht: «Wir haben bei der gegenwärtigen Motorgeneration den Sound vernachlässigt. Wenn wir über die Motoren ab 2020 diskutieren, dann wird ein grandioser Motorlärm für uns einer der zentralen Punkte sein.»

Klar spricht Toto Wolff bei der Mille Miglia auch über seine Fahrer. «Nico Rosberg hatte bis zuletzt eine fundamentale Rolle bei der Fahrzeugentwicklung. Sein Kopf funktionierte wie der eines Ingenieurs. Er und Lewis haben sich nicht nur gegenseitig angestachelt. Wenn einer der beiden nicht die optimale Abstimmung fand, dann konnte er sich immer darauf verlassen, dass er das Set-up des anderen als Reservelösung hatte.»

«Mit Valtteri Bottas haben wir den bestmöglichen Ersatzmann für Nico gefunden. Die Dynamik im Team hat sich komplett verändert. Bei Lewis und Nico haben wir verschiedene Phasen durchlaufen – von Freundschaft über Rivalität zu Feindseligkeit und Bissigkeit. Zwischen Valtteri und Lewis hingegen gibt es null Kontroverse. Sie respektieren sich und freuen sich für ein gutes Ergebnis des anderen. Ich finde, Lewis hat sich verändert im vergangenen Winter. Aus einem Einzelgänger ist er ein wahrer Mannschaftsspieler geworden.»

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