Nico Hülkenberg in Kanada: Überraschungen & Gänsehaut
Nico Hülkenberg: «Es ist eine der härtesten Pisten für die Bremsen»
Für Nico Hülkenberg verlief der Grand Prix vor seiner Haustür in Monaco enttäuschend. Der Wahlmonegasse schied nach nur 15 vollendeten Runden im 16. Umlauf aus – ein Getriebeschaden machte die Weiterfahrt unmöglich. Hinterher bedauerte der Renault-Hoffnungsträger: «Ich denke, Platz 8 oder 9 wäre drin gewesen.»
Doch der Frust des sechsten Rennwochenendes ist nun verdaut, Nico konzentriert sich bereits ganz auf die anstehende Hatz auf der Île Notre-Dame in Montreal. Der GP auf dem Circuit Gilles Villeneuve gehört zu den Lieblingsrennen des Deutschen. «Kanada ist ein grossartiges GP-Wochenende», schwärmt er. «Ich liebe die Strecke, die Stadt und die Atmosphäre. Die Piste ist eine Kombination aus permanenter Rennstrecke und Strassenkurs. Die Mauern sind sehr nah und man muss die Randsteine richtig erwischen, wenn man schnell sein will. Es ist eine Strecke, auf der man einen guten Rhythmus finden kann und die ich sehr geniesse. Die Woche in Montreal ist immer eine der besten des Jahres!»
«In der Haarnadelkurve ist man links und rechts von Tribünen umgeben, als Fahrer bekommst du einen sehr klaren Eindruck von der speziellen Atmosphäre, die da herrscht», beschreibt er. «Auch auf der Fahrerparade herrscht Gänsehautfeeling pur, wenn du alle Fans jubeln siehst. Es macht sehr viel Spass, vor allem, wenn volles Haus herrscht. Man sieht, wie sehr Kanada die Formel 1 liebt, den die ganze Stadt feiert das Rennen und die Leute sind sehr, sehr freundlich. Die ganze Stadt ist in Aufruhr und die vielen Events, die neben der Strecke stattfinden, schaffen eine besondere Atmosphäre.»
Auf die Frage, wie gross die Herausforderung auf der Piste ist, antwortet der Emmericher: «In Kanada steht der Topspeed im Mittelpunkt, da gibt es einige Geraden, die in harte Bremszonen münden. Es ist eine der härtesten Pisten für die Bremsen. Man braucht viel Vertrauen, wenn man tief in die Kurven eintauchen will. Die letzte Schikane ist immer eine Herausforderung für sich, denn da kannst du viel Zeit liegen lassen. Es kann schwierig werden, denn in Kanada spielt das Tempo eine grosse Rolle, und weil wir mit wenig Abtrieb unterwegs sind, fühlt sich das Auto sehr leicht an.»
«Das Überholen wird nicht einfach, die letzte Schikane bietet definitiv die beste Gelegenheit dafür. Du musst allerdings schauen, dass du der Wall of Champions nicht zu nahe kommst! Die Reifenmischungen, die uns zur Verfügung stehen, sind weich, ich erwarte also, dass wir einige aggressive Strategien sehen werden. Mal schauen, was wir dort reissen können», fügt Hülkenberg an.