WM mit 25 Rennen: Welche Strecken wollen die Fans?
Unvergleichliches Spa-Francorchamps
Eines der Ziele der neuen Formel-1-Grossaktionäre von Liberty Media: Die Präsenz in Nordamerika ausbauen, die traditionellen Rennen in Europa stützen. So kehrt 2018 der Grand Prix von Frankreich ins Programm zurück, und wir werden zum Glück auch wieder einen Grossen Preis von Deutschland in Hockenheim haben. Formel-1-CEO Chase Carey: «Wir sind uns dessen bewusst, dass Europa der Kern und die Tradition der Formel 1 verkörpert, wir werden die traditionellen Rennen nicht verlieren.»
Gleichzeitig will Liberty Media mehr Rennen in Nordamerika sehen: New York und Las Vegas werden kommen, Chase Carey spricht auch von Miami, dazu ist ein WM-Lauf in Kalifornien geplant. Liberty Media möchte ein zweites Rennen in Südamerika auf die Beine stellen – auf der Hand liegt die Rückkehr nach Buenos Aires (Argentinien). Die Pläne zum Neubau des Fahrerlagers liegen bereit.
Carey hat vor kurzem erklärt, potenzielle GP-Veranstalter würden ihm die Bude einrennen, er könne mit allen Interessenten locker eine A4-Liste füllen. Für die Kollegen von Autosport stand in einer Online-Umfrage die Frage im Mittelpunkt: Was wollen eigentlich die Fans? Welche Rennstrecken würden die Grand-Prix-Fans am liebsten sehen?
Jeder Teilnehmer der Umfrage konnte fünf Strecken nennen. Insgesamt wurden 98 Strecken genannt, die populärsten 20 (so viele Rennen wie wir 2017 haben) sind:
1. Spa-Francorchamps
2. Monza
3. Silverstone
4. Suzuka
5. Imola
6. Montreal
7. Interlagos
8. Monaco
9. Laguna Seca
10. Brands Hatch
11. Road America
12. Bathurst
13. Zandvoort
14. Watkins Glen
15. Istanbul
16. Nürburgring
17. Austin
18. Hockenheim
19. Kyalami
20. Adelaide
Damit steht fest: Erstens – die Traditionsrennstrecken stehen bei den Fans ganz hoch im Kurs.
Zweitens – die Fans würden sich die Rückkehr auf zahlreiche frühere GP-Strecken wünschen. Wie nach Imola (wo letztmals 2006 gefahren wurde), nach Brands Hatch, Watkins Glen, Zandvoort, erstaunlicherweise Istanbul, weniger überraschend des Nürburgrings und des Hockenheimrings. Die geforderte Rückkehr nach Kyalami (Südafrika) ist finanziell derzeit nicht machbar.
Wunschdenken ist ein Grand Prix auf dem australischen Tourenwagenkurs von Bathurst (für die Formel 1 nicht abgenommen), auch Rennen in Laguna Seca oder Road America sind nicht realistisch.
Erstaunlicherweise nicht unter den beliebtesten Rennen – der Nacht-GP von Singapur. Ebenfalls weit und breit nicht zu erkennen: Ein WM-Lauf in Arabien. Weder Bahrain noch Abu Dhabi scheinen sich grosser Beliebtheit zu erfreuen. Russland fehlt ebenso wie China. Was eher verblüfft: Barcelona fehlt ebenso wie Österreich, Ungarn und das rauschende Fanfest von Mexiko. Dass hingegen Aserbaidschan kein Favorit der GP-Freunde ist, das war klar.
Natürlich ist diese Umfrage nicht repräsentativ für die weltweite Formel-1-Gemeinde. Aber sie zeigt doch: Die Fans sind traditionsbewusst und offen für Veränderungen. Im Mittelpunkt stehen tolle Naturrennstrecken und nicht jene Länder, die für den Auftritt der Formel 1 am meisten Geld lockermachen.