Baku: McLaren-Honda-Strafenflut geht weiter
Stoffel Vandoorne: Strafversetzung um 30 Startplätze droht
Besonders hart werden die geplanten Honda-Umbauten wohl Formel-1-Rookie Stoffel Vandoorne treffen. Denn beim Belgier sollen in Baku die MGU-H-Einheit und der Turbolader gleich zwei Mal ausgetauscht werden.
Dies ist nötig, um die Probleme mit der Hitze-Energierückgewinnung in den Griff zu bekommen, die an den vergangenen Rennwochenenden für Kopfzerbrechen bei den Ingenieuren und Ärger bei den Piloten und Teamverantwortlichen gesorgt hatten.
Die neuen Teile waren schon in Montreal bereit zum Einbau, doch das Team entschied sich, damit bis zum Baku-Wochenende zu warten. Dies, um die Strafen auf dem Highspeed-Kurs hinnehmen zu müssen, auf dem die Chancen der McLaren-Honda-Piloten sowieso überschaubar sind.
Denn weil bei Vandoorne und Alonso bereits zum ersten Training der jeweils sechste Turbo und die sechste MGU-K-Einheit zum Einsatz kommen, müssen je eine Strafversetzung um 15 Startplätze hinnehmen.
Und da Honda plant, nach dem Trainingsfreitag in Vandoornes Dienstwagen noch einmal beinahe die ganze Antriebseinheit auszutauschen (nur die Kontroll-Elektronik und das Batterie-Paket werden weiterverwendet), gibt es für den jungen Belgier noch einmal eine – theoretische – Strafversetzung um 15 Positionen.
«Das ist natürlich alles andere als ideal, aber wir können jetzt nichts daran ändern», seufzte Vandoorne im Fahrerlager von Baku. «Wir werden aber unser Bestes geben und uns vielleicht etwas stärker auf das Rennen konzentrieren.»
Mit Blick auf die neuen Teile sagt der 25-Jährige: «Ehrlich gesagt ist es schwer zu sagen, ob diese auch mehr Performance bringen. Das ist wohl eher eine Frage für Honda. Aber ich glaube nicht, dass ein grosser Unterschied erkennbar sein wird.»
Honda will die Freitagstrainings dazu nutzen, eine ganze Reihe von neuen Teilen zu prüfen. Erst nach deren Auswertung wollen die Ingenieure aus Japan entscheiden, ob sie die Neuerungen in Baku weiter einsetzen wollen.