Johnny Herbert: «Buhrufe für Vettel, nicht Hamilton»
Dass ausgerechnet Lokalmatador Lewis Hamilton vergangenen Mittwoch beim Fan-Event im Herzen von London fehlte, war natürlich eine grosse Enttäuschung für die vielen Fans, die zur F1-Demo in die Innenstadt gepilgert waren. So kam es, dass jedes Mal, wenn der Name des Mercedes-Stars fiel, Buhrufe und Pfiffe laut wurden. Denn der dreifache Weltmeister weilte lieber im Griechenland-Urlaub als bei seinen leidenschaftlichen Anhängern.
Dennoch ist Johnny Herbert überzeugt, dass der vierfache Grossbritannien-GP-Sieger in Silverstone genauso herzlich wie in den Vorjahren empfangen wird. In seiner «Evening Standard»-Kolumne schreibt der ehemalige GP-Pilot: «Es wurde viel Wirbel darum gemacht, dass Lewis der einzige Fahrer war, der beim Live-Event in London fehlte. Ich habe von Damon Hill gehört, dass Buhrufe laut wurden, wenn sein Name fiel. Dennoch bin ich mir sicher, dass das beim Grossbritannien-GP nicht passieren wird.»
«Klar, Lewis hätte auftauchen sollen, und seine Entschuldigung für sein Fehlen ist nicht wirklich plausibel»? räumt der Brite ein. «Aber er wird in Silverstone bestimmt keine Buhrufe über sich ergehen lassen müssen. Denn die Fans sind hier unglaublich loyal.»
«Wenn überhaupt einer ausgebuht wird, dann ist das Sebastian Vettel, der wegen der jüngsten Ereignisse im Aserbaidschan-GP vielleicht viel einstecken muss», ist sich Herbert sicher. «Doch selbst wenn es so kommt, glaube ich nicht, dass das Sebastian etwas ausmachen wird.»
Der 53-jährige TV-Experte geht sogar noch einen Schritt weiter: «Ich denke vielmehr, dass sich Vettel die Rolle des Bösewichts gar nicht so schlimm findet. Und wenn ihn das Publikum auspfeift und ausbuht, dann wird ihn das höchstens anstacheln. Er wird sich dann sagen: 'Okay, ich werde da rausfahren und euren Mann schlagen.' Und er hat gute Chancen, das Rennen am Sonntag zu gewinnen, denn in Silverstone kann der Fahrer den Unterschied machen, wenn er alles aus seinem Auto herausholt.»