Valtteri Bottas (Mercedes): Keine Start-Lotterie mehr
Valtteri Bottas
Am Freitag hat Österreich-Sieger Valtteri Bottas in Silverstone zwei blitzsaubere Bestzeiten hingelegt, im Abschlusstraining aber setzte es eine herbe Niederlage – nur viertbeste Zeit im Silberpfeil, wegen des Getriebewechsels und fünf Rängen zurück bedeutet das lediglich Startplatz 9.
Der Finne gibt zu: «Ja, ich bin enttäuscht. Wir hatten heute das beste Auto, Lewis hat das bewiesen. Ich bin in diesen Tag gegangen mit dem Ziel, um die Bestzeit zu kämpfen. Der Abstand zu Lewis erklärt sich aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist Lewis eine fabelhafte Runde gefahren. Aber selbst dann sollte der Abstand zwischen uns nicht so gross sein. Wir haben die Reifen auf unterschiedliche Art und Weise aufgewärmt. Lewis hat es bei diesen kühleren Bedingungen besser geschafft, die Reifen ins beste Betriebsfenster zu bringen. Mein Problem im Qualifying war nicht die Fahrzeugbalance, die war in Ordnung, sondern ein Mangel an Grip, das war ein Reifenproblem.»
«Es hat auch nicht geholfen, dass ich im zweiten Segment mit dem weichen Reifen gefahren bin, um mit dem ins Rennen zu gehen. Da konnte Lewis Erfahrungen im Umfang mit den superweichen Walzen sammeln. Also hat er auch mehr aus diesen Pirelli geholt als ich.»
Was ist realistisch von Startplatz 9 aus möglich? «Ich will nichts weniger als aufs Siegerpodest», antwortet Bottas. «Mit diesem Auto muss das möglich sein. Ich habe beim Start eine gute Chance, Ränge gutzumachen, und dann kann ich mit dem weichen Reifen im ersten Teil des Rennens länger auf der Bahn bleiben als die anderen Piloten mit den superweichen Walzen.»
Gehört zur Aufholtaktik von Valtteri auch eine Start-Lotterie wie in Österreich – als er auf das Erlöschen der Startampel spekuliert und einen grenzwertigen Start zeigte? Valtteri grinst? «Nein, das werde ich nicht mehr machen. Ich habe mir das Formel-2-Rennen angeschaut und den Eindruck gewonnen, es wird zwischen dem Aufleuchten der letzten von fünf Ampelreihen und dann dem Erlöschen nicht mehr so berechenbar gewartet. Also muss ich da vorsichtig sein. Ich will einen flotten Start zeigen. Aber ich werde nicht gambeln.»
«Im Moment weiss noch keiner, wo die Reise in Sachen Wetter hingeht. Haben wir Mischverhältnisse wie heute, dann wird es wichtig sein, im Rennen zu bleiben. Unter solchen Bedingungen werden wir viele Fehler erleben. Davon muss ich profitieren können.»