2. USA-GP: New York, Miami, Los Angeles, Las Vegas
Es wird langsam konkret mit dem zweiten Formel-1-WM-Lauf auf US-amerikanischem Boden. Formel-1-CEO Chase Carey (62) hatte verschiedene Male festgehalten: «Unser mittelfristiges Ziel in Sachen WM-Progamm besteht darin, den europäischen Kernmarkt zu festigen und in Asien sowie in Amerika zu expandieren.»
2018 wird es erstmals seit 2008 wieder einen Grand Prix von Frankreich geben, dazu kehrt der Grosse Preis von Deutschland zurück. Von einem zweiten Rennen in den USA ist noch nichts zu sehen. In Amerika hält die Formel 1 den gewohnten Schauplätzen die Treue: Also in Nordamerika Montreal (Kanada) und Austin (Texas), in Mittelamerika Mexiko-Stadt, in Südamerika São Paulo (Brasilien).
Aber Chase Carey denkt längst an 2019 und 2020. «In Sachen USA schwebt uns vor, in aufregende Metropolen zu ziehen – und da habe ich in der Regel vier genannt. Es handelt sich um New York, Miami, Los Angeles und Las Vegas. Wir erhalten Interesse aus allen vier Städten», sagt Carey gegenüber dem Magazin Racer. «Aber solche Verhandlungen zerren wir nicht in die Öffentlichkeit. Und wir werden bestimmt nicht den einen Ort gegen den anderen ausspielen.»
So wie es Bernie Ecclestone jahrelang getan hat. Wenn da ein GP-Veranstalter in Sachen Vertragsverlängerung nicht spurte, wurde einfach in den Raum gestellt, dass Verhandlungen mit einem anderen bereits laufen würden. Niemand hatte «teile und herrsche» so zur Kunstform erhoben wie «Mr. E», das galt auch für Verhandlungen mit den Formel-1-Rennställen.
Chase Carey sagt weiter: «Wir wollen die richtigen Partner finden und die richtige Plattform. Wir wollen eine Veranstaltung, welche die Vorstellungskraft der Menschen beflügelt. Wir jagen nicht nur einen schnellen Vertrag, wir suchen nach einer Partnerschaft. Letztlich sind die Rennen das Gesicht des Sports. Ein neuer Grand Prix soll zeigen, was die Formel 1 so besonders macht.»
Für Carey durchaus denkbar: dass aus zwei USA-GP deren drei werden. Neu wäre das nicht. 1982 wurde beispielsweise in Long Beach, Detroit und Las Vegas gefahren.
Carey: «Wir wollen mal mit einem zusätzlichen Rennen beginnen. Gleich zwei neue einzuführen, das ist nicht unser Ziel. Wir wollen vom einen Grand Prix etwas für den anderen lernen. Aber die Leute sollen sich nicht an Zahlen klammern. Im Fokus steht zunächst ein weiterer GP neben Austin. Und das wollen wir richtig anpacken.»
Rückkehr Las Vegas seit langem geplant
Ein Formel-1-WM-Lauf fand schon 1981 und 1982 in Las Vegas statt, als «Caesar’s Palace Grand Prix» auf dem Parkgelände des berühmten Hotels. Der fade Mickymaus-Kurs fand wenig Anklang, das Rennen verschwand wieder. Jahrelang versuchte dann der im Januar 2017 abgesetzte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, die Formel 1 in die Glitzerstadt zurück zu bringen.
Im März 2016 scherzte der Baumeister des modernen Formel-1-Sports vor laufender Kamera: «Ein Rennen in Las Vegas wäre super, der Vertrag liegt bereit. Aber ich denke, das Problem ist wohl, dass die Veranstalter ihren Kugelschreiber verlegt haben.»
Dr. Carsten Tilke, Sohn des berühmten Formel-1-Streckenarchitekten Hermann Tilke, bestätigte in einem Interview auf dem Portal Spox: «Wir haben bereits ein interessantes Streckenlayout entwickelt, das wir natürlich gerne umsetzen würden. Vor der beeindruckenden Kulisse in Las Vegas wäre das sicherlich ein weiteres Highlight-Rennen im Formel-1-Kalender. Die Schwierigkeit besteht darin, mit den gegebenen Strassen und den Auslaufzonen auszukommen. Als erstes geht es darum, einen Platz für das Fahrerlager und die Boxen zu finden. Dafür gibt es in der Stadt immer nur sehr wenige Möglichkeiten. das ist also die bestimmende Grösse.»