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Nico Rosberg: «Ich habe Riesenrespekt vor Ferrari»

Von Rob La Salle
Nico Rosberg im Mercedes-Museum

Nico Rosberg im Mercedes-Museum

​Formel-1-Champion Nico Rosberg hat seinen 2016er Silberpfeil ins Mercedes-Museum gebracht und dabei auch über sein neues Leben im (Un-)Ruhestand gesprochen – und über die Formel-1-WM 2017.

Auch ein Formel-1-Champion ist vom gewaltigen Mercedes-Museum beeindruckt. Hier stehen einige der grössten Rennwagen der Motorsporthistorie. Da staunt auch ein 23facher GP-Sieger und Weltmeister wie Nico Rosberg (32). Der Formel-1-Champion hat sein WM-Auto Mercedes W07 Hybrid ins wirklich sehenswerte Museum gestellt. Im Mercedes-Benz Museum trifft der neue Silberpfeil auf legendäre Rennfahrzeuge aus mehr als 120 Jahren Mercedes-Benz Motorsportgeschichte. Jedes einzelne steht auch für Technologieentwicklung.

Nico Rosberg ist der erste deutsche Fahrer, der mit einem Mercedes-Benz Silberpfeil in der Formel 1 Weltmeister geworden ist. Rosberg sichert sich im letzten Rennen der Saison 2016 den begehrten Titel. Insgesamt gewinnt der Motorsportler im vergangenen Jahr mit dem F1 W07 Hybrid neun Grands Prix und holt fünf zweite Plätze sowie zwei dritte Plätze. Gemeinsam holt das Team in der letzten Saison 19 von 21 Siegen; so viel wie noch nie. Mit dem Gesamtsieg geht für Rosberg nach zehn Jahren in der Formel 1 ein Lebenstraum in Erfüllung. Fünf Tage nach dem grossen Triumph verkündet er seinen Abschied aus dem aktiven Formel 1-Sport.

Der Wiesbadenr ergriff bei seinem Besuch im Museum die Gelegenheit, um über sein neues Leben zu sprechen. Von Ruhestand kann keine Rede sein, wie die Fans auf Nicos sozialen Plattformen verfolgen können. Im Gespräch mit der deutschen Sky nennt Rosberg das augenzwinkernd «Rentnerleben». Aber in Wahrheit «ist es eine Entdeckungsphase. Ich kann anderen Leidenschaften frönen und viel Zeit mit meiner Familie verbringen. Wir bekommen ja bald unser zweites Kind.» Im Mai hatten Vivian und Nico bestätigt, dass Alaïa ein Geschwisterchen bekommen wird.

Im Juli hat sich Nico einen alten Traum erfüllt, er reiste zum Tennisklassiker von Wimbledon. «Wimbledon wollte ich immer schon mal erleben. Roger Federer ist in seiner besten Verfassung aller Zeiten. Jetzt kann ich auch verstehen, dass Boris Becker immer sagt, das ist sein Wohnzimmer. Der Center Court ist so klein, da ist so eine unheimlich faszinierende Stille drin, dazu noch die englische Etikette. Das war wirklich ein Erlebnis.»

Nico kann sich aus der Formel 1 verabschieden, aber natürlich bringt niemand die Formel 1 aus Rosberg raus. Dennoch beteuert der Deutsche: «Ich vermisse nichts. Das war das tollste Ende, das ich mir überhaupt vorstellen konnte. Ich habe jetzt riesen Spass daran, mir die Rennen anzuschauen. Auch als Zuschauer ist es ein fabelhafter Sport. Es gibt immer wieder super Rennen, mit diesem grandiosen Duell zwischen Mercedes und Ferrari. Da gab es noch kein langweiliges Rennen dieses Jahr.»

«Ich werde für immer Leidenschaft für unseren Sport haben. Ich werde immer schauen, welche Optionen es gibt, dass ich dem Sport verbunden bleiben kann. Es muss nicht morgen sein, es kann auch erst in zehn Jahren sein. Ich bin für alle Möglichkeiten offen.»

Nico blickt aber auch über den Tellerrand der Formel 1 hinaus: «Die Formel E wird total spannend. Das wird das Innovation-Schlachtfeld werden für alle Hersteller. Da werden sie alles reinpacken, um der Welt zu zeigen – wir haben die beste Zukunftstechnologie.»

Die technische Zukunft findet Rosberg eines der spannendsten Gebiete: «Ich bin davon überzeugt – die Mobilität wird unsere Welt komplett verändern. Wir werden Autos haben, die alleine fahren. Das ist nicht erst in 20 Jahren, das ist direkt um die Ecke. Wir werden in eine Drohne einsteigen, die uns dann auf Knopfdruck automatisch irgendwo hinfliegt. Da interessiere ich mich jetzt sehr für. Unser Leben wird sich vereinfachen.»

Aber immer wieder kehren die Gedanken von Nico Rosberg zur Formel 1 zurück: «Lewis Hamilton und Sebastian Vettel stehen beide mental sehr gut da. Diese Stärke bringt Sebastian aber ab und an auch in ungünstige Situationen, wie wir in Baku gesehen haben. Bei Lewis kommt es immer darauf an, wie er an die Rennstrecke kommt. Ist er bei 100 Prozent oder nur bei 95?»

«Ich habe einen Riesenrespekt vor Ferrari, die waren noch vor einem Jahr im Niemandsland. Ich weiss, wie stark Mercedes ist. Aber dass Ferrari jetzt auf Augenhöhe fährt, das ist sehr beeindruckend. Hoffentlich wird es eine richtig gute zweite Saisonhälfte. Ich wünsche mir, dass es bis zum letzten Rennen offen bleibt und dann ein riesen Duell um den Titel gibt. Aber Weltmeister wird dann Mercedes.»

Rosberg hat einen Film über seinen Besuch bei Mercedes online gestellt, Sie finden ihn hier:

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