Force India: Stallorder für Hitzköpfe Ocon und Pérez
Pérez gegen Ocon – bald wird es krachen
Die Force-India-Hitzköpfe Sergio Pérez und Esteban Ocon rumpelten sich gleich drei Mal ins Auto in diesem Belgien-GP, und Otmar Szafnauer hat nun wirklich die Nase gestrichen voll. Der Geschäftsleiter von Force India sagt: «Das ist ja nicht das erste Mal, ich erinnere an Kanada und Baku und Ungarn, und wir hatten Sergio und Esteban klargemacht – ihr habt freie Fahrt, Jungs, so lange ich euch gegenseitig Luft lässt. Es scheint leider so zu sein, dass sie das nicht können. Darauf werden wir reagieren. Künftig sagen wir den beiden, wer vorne sein wird.»
Gleich nach dem Start liess Pérez auf der Fahrt hinunter zur Eau Rouge Ocon keinen Platz, das Auto des Franzosen schmirgelte rechts an der Mauer entlang, links berührten sich die Räder, aber beide konnten weitermachen. Hut ab, wie stark die Force-India-Renner gebaut sind.
In der 29. Runde warf Pérez seinem Widersacher ausgangs La Source die Tür zu, dieses Mal flog ein Teil des Frontflügels von Ocons Wagen davon, dafür gab es am Wagen von Pérez einen Platten, der Mexikaner verlangsamte, worauf die beiden Seite an Seite durch die Eau Rouge fuhren, die Fans hielten den Atem an. Weil viele Trümmerteile auf der Bahn verteilt worden waren, musste das Safety-Car auf die Bahn kommen, was das Rennen belebte, das Verhältnis zwischen den beiden Force-India-Fahrern aber nicht verbessern wird.
Ocon nannte am Funk Pérez zärtlich einen «verdammten Idioten».
Sky-GP-Experte Martin Brundle: «Pérez wusste ganz genau, wo sich der Wagen von Esteban befindet, da gibt es keine Entschuldigung.»
Otmar Szafnauer gegenüber unseren Kollegen der Sky: «Es sah auch für mich so aus, dass Sergio den Esteban gegen die Mauer gepresst hat und bei dieser Balgerei als zweiter Sieger hervorgegangen ist.»
«Für so eine Übung werden sie künftig keine Gelegenheit mehr haben. Wenn sie es nicht schaffen, in der Art und Weise zu kämpfen, wie wir das von ihnen verlangen, dann gibt es künftig eben keinen Kampf mehr. Wir hatten ihnen schon nach der Kollision von Baku klargemacht – sollte so etwas nochmals passieren, dann sagen wir euch von der Boxenmauer aus, wie ihr zu fahren habt. Dann kam Ungarn und dann jetzt das heute.»
Auf den Einwand, aber solche Kämpfe seien doch das Salz in der Suppe, das wollten die Fans sehen, meint der Amerikaner mit rumänischen Wurzeln: «Gewiss, das verstehen wir, daher hatten wir bislang ja die Vorgabe, dass sie frei fahren dürfen. Aber wenn wir an einen Punkt kommen, an dem die Sicherheit gefährdet ist und sie sich in die Kiste fahren, müssen wir die Dinge in die eigene Hand nehmen.»