Daniel Ricciardo: Kein Wasserträger bei Ferrari
Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo
In Spa-Francorchamps sagte Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo zum Dauerthema Ferrari: «Immer wieder werde ich gefragt, was mit Ferrari läuft. Ich habe den Eindruck, das Interesse kommt eher von den Fans oder durch die Medienvertreter als von Ferrari selber. Vielleicht würden mich einige Leute gerne in einem Ferrari sehen, aber ob die Menschen, auf die es bei Ferrari ankommt, das auch wollen, weiss ich nicht. Bis 2019 passiert da erst einmal gar nichts, und das ist zu weit entfernt, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.»
Egal, ob Daniel Ricciardo sich längerfristig für Red Bull Racing entscheidet, oder zu einem anderen Team wechselt – seine grundsätzliche Einstellung ist die gleiche, wie er bei der britischen Sky bestätigt: «Wenn ich mit einem anderen Rennstall verhandeln würde, dann wäre eines der ersten Themen die Position im Team. Ich bestehe auf identischem Material, die zweite Geige spiele ich nicht. Ich bin in einer Position, dass ich ein Wörtchen um die Spitze mitreden kann. Wenn ein anderes Team dann käme und sagt, "also wir würden dich gerne unter Vertrag nehmen, aber du musst sich hinter deinem Stallgefährten anstellen", dann unterzeichne ich nicht.»
«Ich bin in diesem Sport, um Erfolg zu haben. Ich will weitere Rennen gewinnen und ein Wörtchen um den Titel mitreden. Das steht im Mittelpunkt. Aber du musst natürlich auch das grössere Bild verstehen. Als Lewis Hamilton vor ein paar Jahren McLaren in Richtung Mercedes verloren hat, da gab es nicht wenige, die meinten – der spinnt, das ist eine grandiose Fehlentscheidung. Und dann hat er zwei Titel gewonnen. Als Fahrer musst du über die kommende Saison hinaus blicken können.»
Zur Situation bei Ferrari hält der fünffache GP-Sieger Ricciardo fest: «Sebastian Vettel ist mit Kimi Räikkönen sehr zufrieden, das ist für alle offensichtlich.»
Gehört Daniel Ricciardo eigentlich zu jenen Piloten, welche immer davon geträumt haben, einmal in Rot zu fahren? «Das ist doch ein Klischee», hielt der Australier dazu mehrfach fest. «Ich bin sicher, dass es viele Fahrer gibt, für die Ferrari das Grösste wäre. Aber bei so manchem spielt es vielleicht auch eine Rolle, dass die Eltern Ferrari aufgrund der reichen Historie so verehrt haben. Es wäre fabelhaft, eines Tages für Ferrari zu fahren. Aber in naher Zukunft wird das nicht passieren, weil ich einen langjährigen Vertrag mit Red Bull habe.»