Lewis Hamilton zu Pole-Rekord in Monza: «Unfassbar!»
Lewis Hamilton kurz nach seiner 69. Formel-1-Pole Position
Lewis Hamilton war zunächst sprachlos: «Ich weiss wirklich nicht, was ich sagen soll.» Dabei hätte der Mercedes-Star viel zu erzählen gehabt, nach diesem ungewöhnlichen Abschlusstraining zum Italien-GP.
Hamilton atmete nach seiner vierten Monza-Pole in Folge tief durch und sagte dann: «Ausgerechnet im Ferrari-Land auf der Pole stehen zu dürfen, das macht mich sehr stolz auf die Arbeit meines ganzen Teams. Klar ist jede Pole schön, aber auf so einer historischen Strecke auf dem besten Startplatz zu stehen, gegen alle Widrigkeiten, das macht es doppelt süss. Jetzt freue ich mich auf einen leckeren Teller Pasta!»
Hamilton hat seine sechste Monza-Pole geholt (nach 2009, 2012, 2014, 2015 und 2016), das ist Rekord. Er hat nun als einziger Formel-1-Fahrer 69 Poles, das ist auch Rekord. Es ist zudem die achte Pole des Jahres nach Australien, China, Spanien, Kanada, Aserbaidschan, England und Belgien.
Lewis: «Es ist für Aussenstehende schwer nachzuvollziehen, wie schwierig es ist, diese Autos auf nasser Bahn auf der Rasierklinge zu balancieren. Es war auch nicht leicht, bei diesem merkwürdigen Verlauf des Qualifyings die Konzentration zu behalten. Die Start/Ziel-Gerade ist frisch asphaltiert worden, da war es nicht einfach, den Wagen zu kontrollieren.»
Was erwartet den dreifachen Weltmeister im Abschlusstraining? Lewis: «Das wird primär vom Wetter abhängen. Ich höre, es wird trocken sein. Ich hoffe auf einen schönen Tag. Ich höre aber auch, es wird kühler sein, es wird nicht einfach sein, richtig mit den Reifen umzugehen.»
«Die Jungs von Red Bull Racing haben mich heute ordentlich in Atem gehalten. Die Pole war ein hartes Stück Arbeit. Bisweilen habe ich mich beim Gedanken erwischt – das sind beinahe englische Verhältnisse! Es war sehr einfach, einen Fehler zu machen.»
«Die Leute lesen ja immer, dass wir vom optimalen Betriebsfenster sprechen, was den Umgang mit den Reifen angeht. Das ist an sich schon schwierig genug, aber mit Regen wird das alles noch schwieriger, weil es dann nicht nur um die korrekte Reifentemperatur geht, sondern auch darum, wie viel Wasser auf der Bahn ist.»
«Generell ist mein Auto auf trockene Bedingungen abgestimmt. Etwas Anderes machst du eigentlich nur, wenn du genau weisst, dass wir ein Wochenende lang auf nasser Bahn fahren. Ich finde das ziemlich cool, weil das die Arbeit noch kniffliger macht. Und ich mag es, wenn meine Aufgabe schwierig ist.»
«Wenn du dann mit einem Fahrzeug, das auf trockene Bahn gedacht ist, im Regen fährst, dann wird alles noch extremer. Du musst nicht nur darauf achten, wo am meisten Wasser liegt, du musst auch unfassbar vorsichtig auf der Bremse sein und ebenso behutsam Gas geben.»
Hamilton nochmals zum Pole-Position-Rekord: «Mir ist gesagt worden, dass der Rekord nur ein paar Mal in neue Hände gekommen ist. Ich fand es schon unfassbar, gleich viele Poles wie mein Idol Ayrton Senna zu erringen. Aber nun auch noch Michael Schumacher zu überholen, den erfolgreichsten aller Formel-1-Fahrer, das ist verrückt, nicht real, da musst du dich zwischendurch echt kneifen! So wie ich das sehe, ist eigentlich nur Sebastian Vettel in der Nähe, um mir den Rekord abzunehmen. Ich hoffe, ich darf ihn noch lange und mit Stolz verteidigen.»