Nico Hülkenberg: «Wollte Rekord für mich haben»
Nico Hülkenberg
Für Nico Hülkenberg endete das Singapur-Wochenende mit einer Enttäuschung: Der Deutsche fiel auf Position 4 liegend aus – und durfte sich gleich doppelt ärgern: Neben dem schmerzlichen Nuller handelte er sich nämlich auch einen bitteren Rekord ein: 129 Rennteilnahmen ohne Podestplatz – das gab es in der Geschichte der Formel 1 noch nie.
Zuvor hatte sein Landsmann Adrian Sutil die unrühmliche Liste mit 128 GP-Stars ohne Top-3-Ergebnis angeführt. Hülkenberg nimmt's mit Humor, wie er im Fahrerlager von Malaysia bewies: «So einen Rekord muss man sich ja erst einmal erarbeiten», scherzte er. «Ich wollte ihn für mich alleine haben. Am Montag nach dem Rennen rief ich bei Adrian an, und fragte nach, ob er jetzt klar kommt im Leben, ob er jetzt überhaupt noch einen Lebensinhalt hat.»
Etwas ernster berichtete der Renault-Pilot rückblickend: «Mir war natürlich bewusst, dass ich an dritter Stelle lag, aber auf einer Strecke, auf der man nur eine trockene Linie hat, vor allem wenn es sich um einen Stadtkurs handelt, wird man nicht zu euphorisch. Die ersten drei oder vier Runden auf Slicks liefen super, ich war in der Lage, meinen Rückstand auf Valtteri Bottas zu verkürzen. Doch sobald er den Rhythmus gefunden hat, zog er weg. Ich fuhr dann mein eigenes Rennen.»
«Natürlich war es frustrierend, den vierten Platz nicht nach Hause gebracht zu haben. Aber das Gute ist, dass das Auto stark war», gestand Hülkenberg. «Vor allem, weil Singapur wohl unser bestes Pflaster des WM-Kalenders war. Aber ich habe auch hier ein gutes Gefühl. Wir sollte in der Lage sein, wieder die Viertstärksten im Feld zu werden. Ich erwarte aber auch Gegenwind von Force India und McLaren.»
Mit Blick auf die verbleibenden sechs Rennen gab sich Hülkenberg kämpferisch: «Ich denke, unser Gesamtpaket sollte auf allen restlichen Strecken konkurrenzfähig sein – auf einigen vielleicht etwas mehr als auf anderen. Aber wir haben alle nötigen Zutaten, um jeden Rennsonntag zu punkten. Das Ziel ist es, fünfter in der Konstrukteurs-WM zu werden – und das ist auch machbar.»
Der Emmericher stellte aber auch klar: «Natürlich, wir machen einen guten Job, aber das ist kein Grund, sich auszuruhen, denn so kommt man nicht weiter. Im nächsten Jahr sind die Erwartungen höher, und wir müssen hart arbeiten, um diese zu erfüllen. Wir müssen näher an die Top-3-Teams rankommen, denn der grosse Rückstand auf die Spitzenteams ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel. Es gibt also noch viel zu tun.»