Sebastian Vettel: «Glaube nicht an Glück oder Pech»
Sebastian Vettel
Keine Frage: Im Moment kommt es für Sebastian Vettel knüppeldick. Erst der Startcrash zuletzt in Singapur, nun das völlig verpatzte Qualifying in Malaysia, nach dem der viermalige Weltmeister nur vom 20. und somit letzten Startplatz aus ins Rennen geht. Sein Titelrivale Lewis Hamilton fuhr im Mercedes nach den Problemen vom Freitag etwas überraschend auf die Pole.
Der nächste Rückschlag, entwickelt sich Vettel zum Pechvogel? Der Heppenheimer sieht das Drama um seinen Motor entspannt. «Ich glaube nicht an Glück oder Pech und nicht daran, was es jetzt bedeutet. So weit denke und schaue ich nicht. Ich reflektiere da nicht so viel. Ich genieße es einfach in dieser Saison, auch wenn ich heute nicht viel zu genießen hatte. Es ist, wie es ist, und man muss es so nehmen, wie es kommt», sagte er. Das Motto für das Rennen: «Alles auf Angriff.»
Was am Samstag noch ärgerlich war, soll am Sonntag helfen. Vettel hatte das Auto für die Pole Position. Heißt: Er hat auch das Auto für eine erfolgreiche Aufholjagd. «Wir haben ein schnelles Auto, es ist gut genug, um durch das Feld zu kommen», weiß Vettel. Unter der Voraussetzung, dass Ferrari das Problem orten kann. In den wenigen Minuten von Q1 war das nicht möglich. Vettel hatte kurz nach seiner Ausfahrt über fehlende Leistung geklagt.
Was ist theoretisch möglich? «Man weiß nie, was passiert. Das Safety Car kann dich zurückbringen. Ich kann kein Resultat nennen, ich peile das Maximum an. Wir haben vor zwei Wochen gesehen, wie schnell sich die Dinge ändern können», sagte er. Da hatte Hamilton vor dem Rennen gedacht, dass für ihn nicht viel drin ist, durch Regen und den Crash hatte der Brite aber von Startplatz fünf aus schnell die Führung übernommen und den Sieg nach Hause gefahren.
Und: Vettel konnte Reifen sparen, kann zudem ein wenig mit der Strategie spielen. «Das könnte auch aufgehen. Was den Speed betrifft, sollten wir zur Spitzengruppe aufschließen können», sagte er. Da bei seinem Auto einige eingesetzten Komponenten beim Motor kurz vor dem erlaubten Limit sind, könnte Ferrari diese ersetzen, um die Strafe in Malaysia praktisch ohne Auswirkungen abzusitzen. Weiter zurück als Platz 20 wird es schließlich nicht gehen.
Was den Motorwechsel betrifft, denkt Vettel, dass es «definitiv» die richtige Entscheidung war. Die Probleme traten bereits im dritten freien Training auf, zwischen der Session und dem Qualifying tauschte Ferrari in Rekordzeit die Antriebseinheit aus.
«Wir wussten, dass wir spät dran sein würden, aber wir haben es rechtzeitig geschafft. Die Jungs haben ein kleines Wunder geschafft, es war ein bisschen wie im Film Cars, wo der kleine Luigi herumschwirrt. Sie haben es so schnell geschafft, es ist eine Schande, dass ich keine Runde geschafft habe, um ihnen etwas zurückzugeben», sagte er.