Brendon Hartley: Plötzlich ging alles ganz schnell
Brendon Hartley darf im US-GP sein Formel-1-Debüt bestreiten
Unverhofft kommt oft – vor allem in der Formel 1. Das durfte zuletzt auch Brendon Hartley erfahren, der von Toro Rosso auserkoren wurde, beim nächsten GP-Wochenende in Texas Red Bull-Junior Pierre Gasly zu ersetzen. Der Franzose will sich beim Super-Formula-Finale in Suzuka gegen die Konkurrenz von Toyota durchsetzen und Honda damit den Titel sichern.
Deshalb darf auf dem Circuit of The Americas nun Hartley ran. Der mittlerweile 27-jährige Rennfahrer gehörte einst zum Nachwuchsteam von Red Bull, wurde dann aber aussortiert. Sein letzter Einsatz für eines der beiden Formel-1-Teams liegt entsprechend weit zurück: 2009 sass er zuletzt zu Testzwecken in einem GP-Renner von Toro Rosso.
Inzwischen hat der Blondschopf drei erfolgreiche Jahre mit Porsche in der Langstrecken-WM bestritten. 2015 holte er mit Mark Webber und Timo Bernhard den WM-Titel in der WEC. Diesen Juni kam noch ein Sieg beim legendären 24h-Rennen von Le Mans dazu und auch in diesem Jahr kämpft er ganz vorne in der WM mit.
Trotzdem kam die Beförderung zum GP-Piloten überraschend, wie Hartley unumwunden zugibt. Die Freude ist umso grösser – auch bei seinem Vater Bryan. Dieser schwärmte in der Radio-Sendung «RadioLive Sunday Sport»: «Es ist unmöglich noch stolzer als ich zu sein. Das ist unglaublich überwältigend, und jeder, der im Motorsport unterwegs ist, würde nun liebend gerne den Platz mit mir tauschen.»
Der stolze Papa verriet auch: «Es ging alles sehr schnell, alles wurde hinter den Kulissen abgewickelt und keiner wusste, was abging. Und alles passierte innerhalb der letzten Tage.» Was die Verpflichtung für die Zukunft seines Sohnes bedeutet, konnte Bryan Hartley aber nicht sagen. «Ich hoffe natürlich, dass er auch noch in fünf Jahren in der Formel 1 sein wird, doch leider leider lässt sich das noch nicht sagen.»
«Er muss nächstes Wochenende einfach ins Ziel kommen. Und jeder ausser der letzte Platz im Qualifying ist ein Bonus für ihn, wenn man bedenkt, dass er überhaupt keinen Kilometer im Simulator zurückgelegt hat. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass du alles um dich herum vergisst, wenn das Rennen losgeht und das Visier unten ist. Du konzentrierst dich ganz darauf, die Zielflagge zu sehen. Und er ist sehr gut darin», erklärt der Vater des Formel-1-Aufsteigers.