Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton beteuert: Kein Protest vor USA-GP

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Mercedes-Star Lewis Hamilton schwärmt noch immer von seinem Besuch bei der NASA in Houston. Zum möglichen Titelgewinn schon in Texas meint der WM-Leader: «Für mich hat sich nichts geändert.»

Lewis Hamilton kann am 22. Oktober auf dem Circuit of the Americas seinen vierten WM-Titel sicherstellen – Titelrivale Sebastian Vettel muss hingegen in Austin Punkte auf den Briten gutmachen, um seine WM-Hoffnungen am Leben zu erhalten.
Dank 59 Punkten Vorsprung kann Hamilton in Texas alles klarmachen. Gewinnt Lewis in Austin ein weiteres Mal, dann muss Vettel mindestens auf Rang 5 ins Ziel kommen, um die Entscheidung bis Mexiko-Stadt zu vertagen. Auch Platz 2 könnte Hamilton in Texas zum Titel reichen, wenn Vettel gleichzeitig nur Neunter oder Zehnter wird oder punktelos bleibt.

Aber Hamilton versucht, Druck vom Kessel zu nehmen. Am Circuit of the Americas sagt der 32-Jährige zum möglichen Titelgewinn: «Für mich ändert der Vorsprung in der WM überhaupt nichts. Vielleicht ändert er für die anderen etwas, aber nicht für mich. Wir gehen nicht davon aus, dass Sebastian Vettel und Ferrari auch weiterhin verpatzte Wochenenden haben.»

Hamilton wäre der fünfte Fahrer, dem vier WM-Titel gelingen – nach Juan Manuel Fangio (der letztlich fünf Mal Champion wurde), Alain Prost, Michael Schumacher (Rekordhalter mit sieben WM-Titeln), sowie Sebastian Vettel.

Hamilton wurde 2008 mit McLaren-Mercedes Weltmeister, danach 2014 und 2015 mit dem Silberpfeil. Schon 2015 wurde Hamilton in Texas vorzeitig Champion, damals war Austin das 16. von 19 Rennen, nun stehen wir vor dem 17. von 20 WM-Läufen.

Noch 100 Punkte sind in Austin, Mexiko-Stadt, São Paulo und Abu Dhabi zu holen, aber die Form von Hamilton und Vettel deutet nicht darauf hin, dass dem Deutschen die grosse Wende gelingt. Kein Formel-1-Fahrer hat einen Rückstand von 59 Punkten vier Rennen vor Schluss noch in einen Titelgewinn wenden können.

Hamilton fährt derzeit in der Form seines Lebens: «Ich habe dafür nur eine Erklärung – ich habe besser verstanden, wie ich alles aus dem Mercedes rausholen kann. Der 2017er Wagen ist nicht das einfachste Formel-1-Fahrzeug, aber das macht die Aufgabe reizvoller, das Potenzial auszuschöpfen.»

Seit der Sommerpause ist Hamilton fast makellos gefahren: «Das Verständnis des Autos ist die Grundlage dazu. Wir schaffen es besser als zu Beginn der Saison, eine Fahrzeugbalance zu finden, die von Anfang an passt.»

In Japan erlaubte sich Hamilton mit Indy-500-Sieger Takuma Sato ein paar Scherze. Das hat in Amerika zu Gerüchten geführt, Lewis würde mit einem Start beim Indy 500 liebäugeln: «Ich habe einen enormen Respekt vor den IndyCar-Fahrern, aber ich habe keine Ambitionen, das 500 zu fahren. Vielleicht versuche ich mal einen Test, aber geplant ist nichts Konkretes.»

Auch nicht, was einen angeblichen Protest von Lewis Hamilton kurz vor dem Start zum USA-GP angeht. Es ging herum, dass Hamilton ein Zeichen setzen wolle. Aber Lewis sagt: «Nein, ich habe nichts dergleichen geplant, selbst wenn ich aufmerksam verfolge, was in der Welt und in Amerika passiert und wie dagegen protestiert wird. Im Moment will ich mich ganz auf das Rennen konzentrieren.»

Spieler der Football-Liga waren während der Nationalhymne wegen Rassen-Ungerechtigkeiten aus Protest niedergekniet, was in den USA einen Riesenwirbel erzeugte. Und Lewis Hamilton hatte auf seinen sozialen Plattformen sein Verständnis für diese Geste bekundet.

Hamilton schwärmt noch immer von seinem Besuch bei der NASA in Houston: «Ich hatte 1000 Fragen, ich bin sicher, die wollen mich nicht so bald nicht wiedersehen, weil ich sie so gelöchert habe. Ich selber würde am liebsten gleich morgen wieder hingehen und noch mehr entdecken.»

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