Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Andy Cowell (Mercedes): Ferrari war ein toller Gegner

Von Rob La Salle
​Mercedes hat in Austin den 75. Sieg eingefahren, den 150. Podestplatz erreicht und den vierten Titel sichergestellt. Was die Techniker Andy Cowell (Motor) und James Allison (Chassis) sagen.

Besser hätte es für Mercedes-Benz in Texas fast nicht laufen können: Ein weiterer Triumph für den angehenden Weltmeister Lewis Hamilton, der 75. Sieg der Silberpfeile, gleichzeitig steht Mercedes nun bei 150 Podesträngen in der Formel 1, der vierte Markentitel in Serie ist schon im Trockenen – da gab es viel Grund zum Feiern.

Mercedes-Motorenchef Andy Cowell resümiert: «Das ist eine fantastische Leistung, aber es war ein hartes Jahr. Ferrari war ein toller Gegner, und das hat uns alle angetrieben. Jeder hat noch einen draufgelegt und alles gegeben, um sicherzustellen, dass wir eine weitere Weltmeisterschaft gewinnen. Der Einsatz, der tagtäglich an sieben Tagen in der Woche erbracht wird, ist sehr beeindruckend und dadurch kommt dieses Auto zustande und erzielt diese Ergebnisse.»

Das Hauptaugenmerk der Fans und Medien liegt selbstverständlich auf dem Kampf zwischen den Gladiatoren unseres Sports. Doch das Duell zwischen den Teams um die Konstrukteurs-Krone wird genauso intensiv geführt. Und während die Mühen eines Teams durch das Auto und den Motor ausgedrückt werden, die es entwickelt hat, verkörpern diese Boliden auch unzählige Stunden an Kreativität, Inspiration und Sorgfältigkeit von Hundertschaften an Personen hinter den Kulissen. Sie stehen für das Streben nach Erfolg und den Erfolgswillen eines Teams.

«Die Fans wissen, dass dies ein komplizierter Sport ist», gibt der Technische Direktor James Allison zu. «Aber nur die Leute im Team verstehen wirklich, wie viele Menschen ihre Arbeit ausserordentlich gut erledigen müssen, um solche Ergebnisse zu ermöglichen. Und du musst deinen Job nicht nur einmal richtig machen, sondern alle zwei Wochen für einen Grossteil des Jahres.»

Die Herausforderungen des Jahres 2017 wurden durch die Regeländerungen vor der neuen Saison noch einmal vergrössert. Die neuen Regeln sollten die Autos schneller machen, aber gleichzeitig auch die Rangordnung etwas durcheinander wirbeln. Umso schöner ist es, nach so einem Charaktertest für das Team trotzdem an der Spitze zu stehen.

«Die Regeländerungen waren so ausgelegt, dass es unglaublich schwierig war, noch einmal zu gewinnen», sagt Allison zu. «Jetzt etwas zu erreichen, was noch kein Team in der Geschichte unseres Sports geschafft hat – nämlich nach einem grossen Regelumbruch dabei zu bleiben und ganz oben zu stehen – das verdient ein enormes Lob für alle Beteiligten im Team. Es ist einfach nicht möglich, eine Weltmeisterschaft ohne ihre Fähigkeiten, ihre Hingabe und in vielen Fällen auch ihre Opfer zu gewinnen. Es ist ein absolut fantastisches Gefühl, Teil eines Teams zu sein, das dazu in der Lage ist.»

Das Jahr zeichnet sich aber nicht nur durch diese Errungenschaften aus, sondern auch durch fundierte Lehren. Wir haben nicht nur Höhen wie in Austin erlebt, sondern auch Tiefen wie das Wochenende in Monaco. Diese erwiesen sich jedoch als Weg, um neue Kraft zu tanken.

«Wir haben in unserem Team ein Motto: Es sind die schwierigen Tage, die unsere Gegner bereuen werden», erklärt Teamchef Toto Wolff. «Die schmerzhaften Erfahrungen machen dich stärker. Wenn du ruhig bleibst, das Geschehen analysierst und versuchst, dich zu verbessern, vergrössert sich dadurch nur dein Wissen und du gehst gestärkt daraus hervor. Wir haben das im Laufe der Jahre erlebt und ganz besonders in diesem Jahr, in dem wir diese schmerzhaften Erfahrungen gemacht haben. Aber sie gehören zur Weiterentwicklung des Teams dazu.»

Nochmals Andy Cowell: «Die Mannschaftsleistung, die Kombination aus Brackley, Brixworth und all den individuellen Abteilungen und Teams, sie alle konzentrieren sich auf eine Sache: Sie wollen das Rennauto im Qualifying sowie über die Renndistanz so schnell wie möglich machen. Diese unermüdliche, beharrliche Besessenheit zahlt sich aus und schweisst uns zusammen.»

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