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Williams 2018: Pascal Wehrlein nicht aus dem Rennen

Von Mathias Brunner
Lance Stroll und Felipe Massa

Lance Stroll und Felipe Massa

​Wer fährt 2018 für den traditionsreichen Williams-Rennstall? Basierend auf dem letzten Stand hier in Mexiko stehen bei den Engländern fünf Namen auf der Liste möglicher Kandidaten.

Sicher ist beim Thema Williams-Fahrer für 2018 nur eines: In einem der zwei Rennwagen wird der Kanadier Lance Stroll sitzen. Beim drittältesten Team der Formel 1 (nach Ferrari und McLaren) existiert eine Liste, die aus fünf Namen besteht.

Das grundsätzliche Problem: Williams-Sponsor Martini braucht, um in allen Ländern der Welt für Alkoholprodukte werben zu können, einen Fahrer, der mehr als 25 Jahre alt ist. Williams braucht ebenfalls einen Piloten, der routiniert genug ist, die Entwicklung eines Formel-1-Autos voranzutreiben.

Daniil Kvyat hat sich nach der Trennung von Red Bull sofort Williams und Sauber angeboten. Ganz oben auf der Wunschliste steht er aber bei keinem dieser Teams. Denn erstens ist der Russe erst 23 Jahre alt, und zweitens wird sich Teamchefin Claire Williams fragen: Wieso einen Fahrer nehmen, der anderswo aussortiert worden ist?

Dennoch meint Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner in Mexiko: «Ich finde, Daniil hat in der Formel 1 genug getan, um einen Platz im GP-Sport zu behalten. Ich würde schon erwarten, dass Williams ihn mindestens in Erwägung zieht.»

Kvyat wäre als einziger Russe im Feld auch aus Marketing-Gründen für die Formel 1 nicht unwichtig.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat in Texas über Pascal Wehrlein gesagt, es komme für einen Rennfahrer der Zeitpunkt, an dem er auf eigenen Füssen stehen müsse. Das haben viele so verstanden, dass Mercedes den heutigen Sauber-Fahrer fallen lässt. Aber Wolff korrigiert das. «Ich habe nur gesagt – wir haben für Pascal getan, was wir konnten. Williams ist ein unabhängiges Team. Sie entscheiden für sich selber. Aus meiner Sicht ist Pascal der schnellste Mann unter all den Kandidaten für 2018.»

Ein Mercedes-Insider verrät uns: «Die Offerte hat Bestand, wonach Williams vergünstigt Mercedes-Motoren erhält, wenn Pascal Wehrlein das Auto bekommt. Aber es ist unklar, ob Williams auf dieses Angebot eingeht. Zudem stellt sich die Frage, ob Lawrence Stroll, der Vater von Lance Stroll, Wehrlein als Stallgefährten seines Sprösslings möchte.»

Dieses Problem stellt sich auch bei Robert Kubica. Stroll senior weiss: Engagiert Williams den Polen Kubica, und der WM-Vierte von 2008 entzaubert bei der GP-Rückkehr den jungen Stroll, dann sinkt die Aktie des Kanadiers. Mittelfristig will Lawrence Stroll seinen Sohn in einem Top-Team platzieren. Das wird kaum passieren, wenn Stroll junior ständig gegen Kubica verlieren würde. Oder gegen Wehrlein.

Wie geht es mit Kubica weiter? Williams erwägt, den Kanada-GP-Sieger 2008 beim Test nach dem Abu-Dhabi-GP in einen 2017er Renner zu setzen.

Kubica hat sich beim Ungarn-Test auf Augenhöhe mit Paul Di Resta geschlagen, allerdings scheinen die Pistenverhältnisse günstiger gewesen zu sein, als der Schotte am Lenkrad sass. Kubica soll auch in Sachen Abstimmung die Techniker eher überzeugt haben als der DTM-Fahrer Di Resta.

Die Variante «risikofrei» hiesse Felipe Massa: Williams weiss, was sie am Brasilianer haben, Felipe tut Lance Stroll nicht weh. Und er ist älter als 25 Jahre.

Aber Claire Williams und Technikchef Paddy Lowe wissen gleichzeitig: Risikofrei wird es keinen Weg zurück zu Podesträngen für Williams geben.

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