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Maurizio Arrivabene: «Ferrari unter Wert geschlagen»

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene (Zweiter von rechts)

Maurizio Arrivabene (Zweiter von rechts)

​Der WM-Kampf ist vorbei für Ferrari. Während Sebastian Vettel nach dem Mexiko-GP überaus geknickt wirkte, blieb Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene in der Niederlage ganz Pragmatiker.

Den Satz haben wir schon ein paar Mal gehört in diesem Jahr. Sebastian Vettel nach dem Mexiko-GP: «Wir hatten heute das Tempo, um das Rennen zu gewinnen.» Aber ist das nicht eines der grossen Themen der Formel-1-Saison 2017? Dass Ferrari zwar den Speed hatte, aber zu wenig daraus machte?

Sebastian Vettel wirkte nach dem WM-entscheidenden Rennen im Autódromo Hermanos Rodríguez von Mexiko-Stadt geknickt: «Nach der ersten Kurve ging halt alles in die Hose. Aber das alles spielt jetzt auch keine Rolle mehr, denn dieser Tag gehört Lewis, und sein Titel geht vollauf in Ordnung, er war übers ganze Jahr gesehen einfach der bessere Mann.»

«Ich habe nach der Kollision versucht, so viel Boden gutzumachen, wie es geht. Letztlich ist das mein Job. Aufgeben ist für mich nie eine Option. Aber die Lücke zu einem Podestplatz war zu gross. Da hätte ich eine Safety-Car-Phase gebraucht. Ich versuchte alles, um eine leise WM-Hoffnung noch am Lesen zu erhalten, aber das war nun mal nicht nötig. Natürlich ist das enttäuschend. Du hoffst irgendwie bis zur letzten Runde, dass vielleicht noch etwas passiert. Wenn du dann im Ziel bist, und der grosse Kampf ist verloren, dann ist die Luft raus.»

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist das Echo von Sebastian Vettel, als der Italiener nach dem Mexiko-GP festhält: «Ein weiteres Mal entspricht das Rennergebnis nicht dem Potenzial unseres Autos. Ein Potenzial, das wir in Form der tollen Pole-Position von Sebastian erlebt haben und im Rennen dann im Form seiner schönen Aufholjagd, samt bester Rennrunde. Leider hat die Berührung in der ersten Kurve das ganze Rennen kompromittiert.»

Ob das eine Kritik an Vettel ist, das bleibt Auslegungssache.

Fakt hingegen ist: Ferrari ist seit sieben Rennen ohne Sieg, also seit dem Triumph von Vettel in Ungarn am 30. Juli. Nach der Sommerpause haben die Italiener kein Rennen gewonnen. Weil Lewis Hamilton meist überragend gefahren ist, weil Red Bull Racing zu alter Stärke zurückgefunden hat, weil Ferrari Pech hatte oder patzte.

Fazit von Sebastian Vettel: «Wir hatten ein Jahr, auf das wir stolz sein dürfen. Aber wir haben nicht das Maximum daraus gemacht. Wir dürfen aber auch viel Positives mitnehmen, das Team hat unfassbar hart gekämpft – das ist auch der Grund, wieso ich im Moment niedergeschlagen bin. Ich weiss, wie sich alle bei Ferrari für mich zerrissen haben. Jetzt will ich die Saison auf eine Art und Weise zu Ende fahren, wie sie Ferrari verdient.»

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