Alain Prost empört: «Renault spielt nicht dreckig»
Renault-Botschafter Alain Prost mit Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul
Alles begann mit einer Aussage von Cyril Abiteboul. Der Geschäftsleiter von Renault Sport erklärte, die häufigen Probleme von Toro Rosso mit den elektrischen Generatoren ginge möglicherweise auf den Einbau des französischen 1,6-Liter-V6-Turbomotors in den Rennwagen aus Faenza zurück.
Das brachte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost auf die Palme: «Der Einbau ist der gleiche wie schon im ganzen Jahr.» Der Tiroler fügte dann hinzu, worauf nicht nur Verschwörungstheoretiker im Formel-1-Fahrerlager kommen könnten: Es wäre Renault gewiss nicht unangenehm, wenn Toro Rosso in der Markenwertung hinter den eigenen Werksrennstall zurückfiele. Zur Erinnerung: Toro Rosso ist vor dem Brasilien-GP WM-Sechster (mit 53 Punkten), vor Renault mit 48 und Haas mit 47 Punkten.
Der Verdacht, Renault könnte mit gezinkten Karten spielen, brachte wiederum Abiteboul in Rage. Er sprach bei Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko vor, um sich zu beschweren.
Der Grazer hält fest: «In den vergangenen zehn Jahren, viele davon waren äusserst erfolgreich, haben wir mit unserem Motorenpartner alle Emotionen durchlebt. Wir schätzen diese Beziehung. Es besteht für uns kein Zweifel daran – wir sind immer fair und gleichberechtigt behandelt worden.»
Renault-Sonderbotschafter Alain Prost schaltete sich ebenfalls ein und ist empört: «Renault ist seit vielen Jahren in der Formel 1 engagiert. Wir haben allen immer die gleichen Möglichkeiten gegeben. Wir würden nie dreckig spielen, um in der WM einen Platz zu gewinnen.»
Bereits geisterte im Fahrerlager herum, Renault sei über die Äusserungen von Franz Tost dermassen aufgebracht, dass die Franzosen vor dem WM-Finale von Abu Dhabi Toro Rosso als Denkzettel die Triebwerke entziehen könnten.
Alain Prost beerdigt dieses Hirngespinst: «Natürlich wird Toro Rosso von uns Motoren erhalten in Abi Dhabi.»