Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Abu Dhabi-Test: Vettel (Ferrari) 1., Kubica gerühmt

Von Mathias Brunner
​Der zweitägige Abu Dhabi-Test endet mit einer Bestzeit von Sebastian Vettel im Ferrari. Dessen Stallgefährte Kimi Räikkönen zerstreut Bedenken wegen Robert Kubica. Der Pole erhält bei Williams viel Lob.

Sebastian Vettel und Ferrari haben die beiden WM-Titel 2017 nicht erobern können, aber sie verlassen Abu Dhabi erhobenen Hauptes: Bestzeit am zweiten Testtag auf dem Yas Marina Circuit, dies nachdem Kimi Räikkönen schon am Dienstag Tagesbester gewesen war.

Einmal mehr waren die Augen aller auf den Polen Robert Kubica gerichtet. Auch die Augen seiner Pistenrivalen. Im Rahmen des GP-Wochenendes kursierte auf der Insel Yas: Es gibt Widerstand einiger Formel-1-Piloten gegen die Rückkehr von Kubica als Grand-Prix-Fahrer. Sky-GP-Experte Marc Surer bestätigte: «Ohne jetzt Namen zu nennen – ja, ich höre auch Bedenken. Die Fahrer können hier am meisten Druck ausüben. Wenn die sich geschlossen hinstellen und sagen, „Wir wollen Kubica nicht, uns ist unwohl neben ihm“, dann ann müsste die FIA darauf reagieren.»

«Ich teile die Bedenken der Fahrer insofern: Es ist das Eine, alleine auf einem Kurs zu testen. Und es ist etwas Anderes, im Pulk zu fahren und blitzschnell auf Situationen reagieren zu müssen. Ich habe seine Einsätze im Rallye-Sport verfolgt, und es gab kaum eine Rallye ohne Unfall. Diese hohe Fehlerquote führe ich darauf zurück, dass immer früher oder später eine Situation entsteht, bei welcher du nicht mehr rechtzeitig reagieren kannst. Servolenkung hin oder her. Diese vielen Unfälle haben mich nachdenklich gemacht.»

Ferrari-Star Kimi Räikkönen ist beim Abu Dhabi-Test auf diese Thematik angesprochen worden. Der Finne meint: «Wieso sollte ich Bedenken haben? Wenn sich Robert seiner Fähigkeiten nicht bewusst wäre, dann würde er auch nicht fahren. Ich bin glücklich für ihn. Und ich fände es fabelhaft, wenn er einen Platz bekommt.»

Die Chancen scheinen intakt zu sein, denn seitens Williams-Technikchef Paddy Lowe gibt es für Kubica viel Lob: «Wir sehen kein Problem, was seine körperlichen Fähigkeiten angeht, ein solches Auto zu fahren. Robert hat grossartige Arbeit geleistet, wir sind sehr zufrieden. Mit der Anzahl Runden und auch mit der Arbeit an sich. Sein Echo ist sehr gut. Da spürst du eben seine reiche Erfahrung.»

Schon im vergangenen Sommer waren die Williams-Ingenieur tief beeindruckt. Beim Test mit einem 2014er Renner machte Kubica bald Vorschläge über Abstimmungsrichtungen, welche die Techniker in dieser Form von keinem ihrer Fahrer gehört hatten, nicht von Felipe Massa und von Valtteri Bottas, die das 2014er Auto damals im GP-Einsatz hatten, und auch nicht von Lance Stroll und Paul Di Resta, welche den Wagen später testeten.

Lowe weiter: «Er ist ein Vollprofi, und diese Selbstsicherheit spürst du in der Box. Robert ist ein Fahrer, dessen Fähigkeiten wir schon bewundert haben, als er damals in der Formel 1 gefahren ist. Daran hat sich nichts geändert. Die Art und Weise, wie er sich nach dem schweren Unfall wieder ins Leben und auf die Rennstrecke zurückgekämpft hat, sagt alles aus über seinen Charakter. Nach dem Abschluss der Tests werden wir uns in Ruhe zusammensetzen und dann eine Entscheidung für 2018 treffen.»

Abu Dhabi-Testtag 2

1. Sebastian Vettel (D) Ferrari SF70H, 1:37,551 (118 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:38,490 (141)
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:38,736 (132)
4. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:38,818 (52)
5. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:39,148 (72)
6. Carlos Sainz (E), Renault RS17, 1:39,444 (109)
7. Robert Kubica (PL), Williams FW40-Mercedes, 1:39,485 (28)
8. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:39,762 (105)
9. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:39,810 (124)
10. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW40-Mercedes, 1:39,947 (86)
11. Charles Leclerc (MC), Sauber C36-Ferrari, 1:40,666 (148)
12. Lando Norris (GB), McLaren MCL32-Honda, 1:41,714 (118)
13. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR12-Renault, 1:43,345 (61)
14. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR12-Renault, 1:44,827 (63)

Abu Dhabi, Testtag 1

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:37,768 (99 Runden)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:38,068 (109)
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:38,551 (136)
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:39,270 (136)
5. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:39,580 (29)
6. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:39,762 (115)
7. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:39,803 (84)
8. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM10-Mercedes, 1:39,959 (90)
9. Robert Kubica (PL), Williams FW40-Mercedes, 1:41,296 (100)
10. Sean Gelael (IND), Toro Rosso STR12-Renault, 1:41,428 (117)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:41,661 (97)
12. Oliver Turvey (GB), McLaren MCL32-Honda, 1:41,914 (105)

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