Niki Lauda klagt: Lufthansa blockiert NIKI-Übernahme
Niki Lauda schimpft über die Lufthansa
Niki Lauda ist sauer. Der Grund: Der dreifache Weltmeister fühlt sich bei seinen Bemühungen, die insolvente Fluggesellschaft NIKI vor dem finanziellen Aus zu retten, behindert. Konkret wirft der Mercedes-F1-Aufsichtsratschef den Lufthansa-Verantwortlichen vor, eine allfällige Übernahme zu blockieren, indem sie die Flugzeuge der von ihm gegründeten Airline nicht herausgeben.
Im Interview mit den Kollegen der Zeitung Bild am Sonntag schimpft die Formel-1-Ikone: «Das ist ein durchschaubares Spiel. Ohne Flugzeuge ist die Airline nichts wert. Lufthansa will NIKI zerstören.» Und das aus purem Eigeninteresse, ist Lauda überzeugt. «Findet sich kein neuer Investor, werden die Start- und Landerechte auf die verbliebenen Airlines an den jeweiligen Flughäfen aufgeteilt. So erhält Lufthansa, was sie will. Und das gratis», erklärt er.
Davon will man bei Lufthansa natürlich nichts wissen. Ein Sprecher stellte umgehend klar, dass man sich an die EU-Vorgaben halten werde. Und diese sehen vor, dass Lufthansa die Flugzeuge der NIKI an einen potenziellen Investor abgeben muss, da vergangene Woche entschieden wurde, die österreichische Airline doch nicht zu übernehmen.
Dies, nachdem die Lufthansa-Verantwortlichen bei der Insolvenz der Air Berlin noch ihr Kaufinteresse an der NIKI bekundet und den Zuschlag der Insolvenzverwalter erhalten hatten. Doch nachdem die Lufthansa Gruppe die Rechte an den geleasten Fahrzeugen von NIKI übernommen hatte, äusserte die EU-Wettbewerbskommission Bedenken an der Übernahme. Dies sorgte für ein Umdenken in der Teppichetage der grössten Flugzeugflotten-Besitzerin Europas.
Lauda ist hingegen an eine schnelle Übernahme interessiert. «Die Zeit ist jetzt das Problem», hatte er am Donnerstagabend noch im ZiB2-Studio des ORF erklärt. Der 68-jährige Wiener, der die Airline 2003 gegründet hatte und 2011 wieder ausgestiegen war, schätzte die Wahrscheinlichkeit für eine Übernahme zu diesem Zeitpunkt noch als sehr hoch ein. «Durch die Insolvenz fallen jetzt die Altlasten weg, dadurch sind die Chancen jetzt gut gewachsen», hatte der 25-fache GP-Sieger erklärt.