Social Media-König Lewis Hamilton: Verehrt, verachtet
Lewis Hamilton kümmert sich um seine Follower
Lewis Hamilton ist ruhiger geworden, aber das schützt ihn nicht vor dem einen oder anderen Tritt ins Fettnäpfchen. Jüngstes Beispiel: Als sich der Mercedes-Star darüber lustig machte, dass sein Neffe zu Weihnachten ein Prinzessinnen-Kostümchen trägt. Damit handelt sich der überaus kinderliebende Racer viele böse Bemerkungen ein. Während die einen darauf hinweisen wollten, wie schädlich solche Rollenbilder für die Entwicklung von Kindern seien, ärgerten sich andere darüber, dass der Formel-1-Profi den Kleinen vor den Augen seiner Millionen Follower für etwas zurechtweist, was dem Kind offensichtlich gefällt und keinem schadet. Hamilton musste sich entschuldigen.
Wenn über den vierfachen Weltmeister berichtet wird, dann fällt immer wieder auf: Hamilton wird von seinen Fans bedingungslos verehrt – und von anderen Formel-1-Freunden abgrundtief verachtet. Einige Kommentare sind unverhohlen rassistisch.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat zu entsprechenden Wortmeldungen einmal gesagt: «Wir tun uns ein wenig schwer damit, Leute ernst zu nehmen, die mit dem Laptop auf der Brust im Bett herumfläzen und beleidigende Nachrichten tippen. Manchmal frage ich mich wirklich, was in solchen Köpfen vor sich geht.»
Ob verehrt oder verabscheut – der Mercedes-Star hat mit Abstand die weltweit grösste Gefolgschaft, weit über die Grenzen des Sports hinaus. Vielleicht ist Hamilton der einzige richtige Weltstar unter den Formel-1-Piloten – hier eine Modeschau in Mailand oder Paris, da ein Dinner mit einer Sängerin oder einem Supermodel in New York oder London, und dann ab ins Musikstudio nach Los Angeles oder in den Schnee von Colorado!
Hamilton selber jedoch sagte von sich im Frühling in der australischen Men’s Health: «Ich führe kein Playboy-Leben. Ich trainiere mindestens so hart wie die Anderen. Aber ich weigere mich, ein fades Dasein zu fristen, nur weil ich Rennfahrer bin.»
«Da gibt es eine Schablone, die irgendeiner mal für einen Rennfahrer entworfen hat. Du musst ein Spiesser sein und hübsch in die Schachtel des Modellrennfahrers passen, leider steht auf dieser Schachtel „stinklangweilig“. Mach ja nichts Anderes als Tag und Nacht an den Rennsport zu denken! Ja kein Spass, ja kein Lächeln! Da komme ich mir vor, als wäre mir geraubt worden, normal heranzuwachsen. Ich hängte nicht mit Kumpels ab, ich war ständig auf den Sport fokussiert. Immer pflichtbewusst, immer ernsthaft.»
«Ich probiere halt gern etwas Neues aus. Doch ich bin deswegen nicht weniger auf meinen Job konzentriert als meine Arbeitskollegen. Sie leben vielleicht anders. Sie gehen nach einem GP-Wochenende nach Hause, du triffst sie nicht bei Veranstaltungen. Aber ich trainiere mindestens gleich viel wie sie, wenn nicht härter, auch wenn ich noch all das andere Zeugs nebenher mache.»
Seine scheinbare Ruhelosigkeit erlärt er so: «Ich habe all diese Energie. Ich trainiere, ich reise, ich lerne mehr über Musik und über Mode, ich lese sehr viel. Ich will nichts verpassen. Ich will alles auskosten. Wenn ich mit Jay-Z oder Pharrell Williams ins Studio gehen kann, dann pack ich die Gelegenheit beim Schopf. Warum nicht? Ich mag es, in Gesellschaft wahrer Grösse zu sein.»
Hamilton lässt die Fans immer wieder teilhaben an seinem Leben. Aber wie sieht es eigentlich im direkten Vergleich aus? Wer darf auf eine reiche Fangemeinde zählen? Wer hat Nachholbedarf?
Hier zeigen wir, wie viele Anhänger, Follower und Abonnenten die wichtigsten Formel-1-Piloten Ende Dezember 2017 hinter sich scharen.
Lewis Hamilton
Twitter: 5,22 Millionen
Facebook: 4,12 Millionen
Instagram: 5,7 Millionen
Valtteri Bottas
Twitter: 384.000
Facebook: 260.500
Instagram: 517.000
Daniel Ricciardo
Twitter: 1,4 Millionen
Facebook: 889.677
Instagram: 1,2 Millionen
Max Verstappen
Twitter: 757.000
Facebook: 656.144
Instagram: 1,3 Millionen
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel
Twitter: –
Facebook: –
Instagram: –
Es existieren nur Fanseiten, teilweise sehr gut gemacht, aber keine offiziellen der Fahrer selber. Vettel hat im Juni 2017 den Kollegen von RTL gesagt: «Ich verstehe einfach nicht, dass man ständig mitteilen muss – was man macht, wo man ist und mit wem man alles unterwegs ist. Ich habe dieses Mitteilungsbedürfnis einfach nicht. Ich mache Leuten aber keinen Vorwurf, wenn sie ständig von sich erzählen. Ich bin in einer Generation gross geworden, die sich eher dafür geschämt hat, Bilder von sich zu machen oder zu sehen. Es gab natürlich in der Klasse immer den einen oder anderen, der geprahlt hat, was er alles kann und so weiter. Dazu habe ich eher nicht gezählt.»
Esteban Ocon
Twitter: 83.600
Facebook: 8737
Instagram: 191.000
Sergio Pérez
Twitter: 2,01 Millionen
Facebook: 332.876
Instagram: 433.000
Lance Stroll
Twitter: 21.300
Facebook: 14.352
Instagram: 143.000
Fernando Alonso
Twitter: 2,55 Millionen
Facebook: 1.866.927
Instagram: 1,8 Millionen
Stoffel Vandoorne
Twitter: 133.000
Facebook: 95.775
Instagram: 219.000
Brendon Hartley
Twitter: 39.700
Facebook: 51.888
Instagram: 55.800
Pierre Gasly
Twitter: 37.900
Facebook: 25.071
Instagram: 92.900
Carlos Sainz
Twitter: 342.000
Facebook: 188.333
Instagram: 410.000
Romain Grosjean
Twitter: 783.000
Facebook: 268.879
Instagram: 369.000
Kevin Magnussen
Twitter: 422.000
Facebook: 58.422
Instagram: 185.000
Nico Hülkenberg
Twitter: 735.000
Facebook: 188.594
Instagram: 366.000
Marcus Ericsson
Twitter: 153.000
Facebook: 34.326
Instagram: 136.000
Charles Leclerc
Twitter: 31.300
Facebook: 28.768
Instagram: 92.100