Nico Rosberg: «Lewis Hamilton ist ein guter Kerl»
Nico Rosberg sagt über Lewis Hamilton: «Ich werde immer viel Respekt für ihn haben»
Die Rivalität zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton fand 2016 ihren Höhepunkt im Saisonfinale: Auf dem Wüstenkurs von Abu Dhabi lieferten sich die beiden Silberpfeil-Stallgefährten bis zum letzten Meter einen Nervenkrieg, aus dem letztlich Rosberg als Sieger hervorging.
Der Deutsche musste sich ins Ziel zittern, denn der vor ihm fahrende Hamilton bremste seinen WM-Rivalen absichtlich ein – in der Hoffnung, dieser werde vor dem Fallen der Zielflagge noch von den hinter ihm lauernden Gegnern Sebastian Vettel und Max Verstappen geschnappt. Denn in diesem Fall wäre die Titel-Krone an den Briten gegangen. Doch Vettel setzte sich vor Verstappen und verzichtete am Ende auf einen Angriff mit der Brechstange, sodass sein Landsmann letztlich doch den Gesamtsieg bejubeln konnte.
Die Schleichfahrt war der letzte direkte Schachzug Hamiltons in einem Duell der Stallgefährten, das über die Jahre immer erbitterter geführt worden war. So war es nicht überraschend, dass der damalige WM-Zweite noch schweissnass vom Titelfight verkündete, im folgenden Jahr zurückzuschlagen.
Die Genugtuung, Rosberg nach seinem Triumph noch einmal in die Schranken zu weisen, blieb Lewis jedoch verwehrt: Sein Stallgefährte und Intimfeind überraschte kurz nach dem Saisonende 2016 mit seinem Abgang von der Formel-1-Bühne – und liess damit einen frustrierten Gegner bei Mercedes zurück.
Vielleicht kann es sich Hamilton deshalb bis heute nicht verkneifen, verbale Spitzen gegen seinen früheren Titelrivalen zu schiessen – etwa durch geschicktes Loben seines neuen Teamkollegen, den stillen Finnen Valtteri Bottas. Dieser sei so angenehm, weil er keine politischen Spielchen spiele und die Stimmung im Team sei nun auch so viel besser, schwärmte der Mercedes-Star, der in diesem Jahr seinen vierten WM-Titel erobert hat, mit Unschuldsmiene.
Rosberg selbst hat mit dem Fight gegen Hamilton vor und hinter den Kulissen abgeschlossen. In einem YouTube-Video, in dem er Twitter-Fragen seiner Fans beantwortet, erklärt der 32-Jährige: «Für diese Art von Duell bin ich Rennen gefahren, besser geht es nicht. Gegen einen der Besten aller Zeiten im gleichen Auto anzutreten, das ist schon super. Letztlich auch noch die Nase vorn zu behalten, ist das Höchste der Gefühle. Er hat mir eine erfüllende Karriere ermöglicht. Sie hätte nicht besser enden können, der Gegner spielt da eine Rolle.»
«Wir waren früher richtig gute Freunde und ich hatte immer viel Respekt für ihn, was sich auch nie ändern wird. Er ist privat ein guter Kerl. Klar, es ist immer etwas Anderes, wie man vor der Kamera wirkt und wie man in dieser grossen F1-Welt ist. Aber privat kann ich sagen, dass er ein guter Kerl mit guten Werten ist. Deshalb hoffe ich, dass wir irgendwann einmal wieder besser miteinander klarkommen werden», betont der 23-fache GP-Sieger.