Mika Häkkinen: «Das muss sich in der Formel 1 ändern»
Mika Häkkinen ist heute nur noch als Zaungast in der Formel 1 unterwegs – und trifft als solcher auf andere prominente Gäste, wie etwa den früheren US-Präsidenten Bill Clinton
20 GP-Siege, 51 Podestplätze und zwei WM-Titel in 161 Renneinsätzen – die Formel-1-Statistik von Mika Häkkinen kann sich sehen lassen. Der Champion von 1998 und 1999 hat sich als Fahrer zwar bereits vor 17 Jahren von der Königsklasse verabschiedet, den Rücken gekehrt hat er dem GP-Zirkus aber nie.
Noch heute behält der fliegende Finne die Formel 1 im Auge – auch, weil er als Markenbotschafter Kolumnen zu den Ereignissen in der WM schreibt. Der 49-Jährige weiss denn auch, dass derzeit ausgiebig über die Zukunft des Sports diskutiert wird. Denn die neuen Formel-1-Machthaber des Konzerns Liberty Media wollen die Attraktivität ihres Produkts weiter steigern.
Mit neuen Rennen, einem ausgefeilten Rahmenprogramm und neuen Motorenregeln sollen wieder mehr Zuschauer an die Rennstrecken und vor den Fernseher gelockt werden. Auch wollen der neue GP-Zirkusdirektor Chase Carey, F1-Technikchef Ross Brawn und Marketingchef Sean Bratches die Möglichkeiten der neuen Medien endlich besser nutzen, die Bernie Ecclestone immer links liegen gelassen hatte.
Das ist auch nötig, ist Häkkinen überzeugt. Der frühere McLaren-Pilot erklärte unlängst im Interview mit der SonntagsZeitung auf die Frage, was sich an der Formel 1 ändern müsse, um den Sport wieder attraktiver zu gestalten: «Es braucht mehr interaktiven Kontakt mit den Fahrern. Die Fans müssen die Persönlichkeiten spüren. Mit den sozialen Medien kann man den Fans eine Story geben und ihnen erzählen, wie man sich fühlt.»
Doch damit nicht genug: Auch beim Sound bestehe Handlungsbedarf für die Formel-1-Verantwortlichen, ist sich der frühere Widersacher von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher sicher. «Die Autos sind leiser geworden und viele Fans sind darüber nicht glücklich», bestätigte er. «Ich denke, der Sound der Rennwagen muss zurückkehren.»
«Die Generation der Fahrer und der Fans verändert sich», mahnt Häkkinen ausserdem. Deshalb brauche es eine kontinuierliche Entwicklung in der Formel 1. «Ob das die Power ist, der Benzinverbrauch oder die Energiegewinnung aus einer anderen Quelle, statt nur Benzin und Öl zu verbrennen wie verrückt», zählt der frühere GP-Star auf.