Daniel Ricciardo: «Brennst darauf, wieder loszulegen»
Daniel Ricciardo brachte der WM-Auftakt in seinem Heimatland Australien nicht den erwünschten Podestplatz. Dabei hätte sein Speed eigentlich dafür reichen müssen. Doch im Albert Park von Melbourne bekam der Australier eine Strafversetzung in der Startaufstellung aufgebrummt, weil er im zweiten Training zu schnell an die Box zurücksauste, als die rote Flagge gezeigt wurde.
Da die Zwangspause durch ein loses Kabel des Zeitmesssystems ausgelöst worden war und der Red Bull Racing-Pilot die entsprechende Stelle auf seinem Rückweg nicht einmal passierte, empfand nicht nur Ricciardo selbst, dass die Strafversetzung um drei Startplätze zu harsch war. Auch der frühere GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Martin Brundle erklärte trocken: «Ich denke, eine Verwarnung hätte es auch getan.»
Ricciardo musste bei seinem Heimspiel zähneknirschend vom achten Startplatz losfahren und schaffte es auf einer Stecke, auf der das Überholen sehr schwierig ist, letztlich als Vierter ins Ziel. Obwohl er sein Bestes gab, um den vor ihm fahrenden Ferrari-Star Kimi Räikkönen in einen Fehler zu zwingen, musste er sich letztlich mit dem ersten Rang hinter den Podeststürmern begnügen. «Es wäre schön gewesen, wenn ich etwas weiter vorne hätte starten dürfen», seufzte der sonst so fröhliche Lockenkopf nach dem Rennen.
Kein Wunder blickt Ricciardo nun lieber nach vorne auf die beiden anstehenden Rennen in Bahrain und Shanghai, die an zwei aufeinanderfolgenden Wochen über die Bühne gehen. «Ich bin ein Fan von Back-to-Back-Rennen. Es ist gut, wenn man am Ball bleibt», betont er. «Wie auch immer das erste Rennen des Jahres ausgeht, danach brennst du darauf, wieder ins Auto zu steigen. Wenn du ein gutes Ergebnis eingefahren hast, willst du gleich so weitermachen und selbst wenn es schlecht läuft, bist du scharf darauf, Wiedergutmachung zu leisten. Für mich ist es perfekt, dass zwei Rennen innerhalb von wenigen Tagen stattfinden.»
Und der fünffache GP-Sieger schwärmt: «Bahrain ist grossartig. Das Wetter ist warm, die Strecke ist modern und das Hotel ist super. Es ist eine wirklich nette Woche nach dem stressigen Heimspiel in Australien.» Das Rennwochenende selbst sei ziemlich knifflig, erzählt Ricciardo. «Das liegt daran, dass zwei der drei Trainings tagsüber in der Hitze stattfinden, das Qualifying und das Rennen aber am Abend über die Bühne gehen, wenn die Strecke nicht mehr so aufgeheizt ist. Man muss die Abstimmung immer wieder anpassen.»
«Normalerweise willst du das Set-up nicht verändern, wenn du schnell bist, doch in Bahrain bist du dazu gezwungen, denn die Bedingungen ändern sich deutlich, wenn der Abend einbricht. Ich war auf dieser Strecke immer schnell unterwegs, deshalb hoffe ich natürlich, dass es auch diesmal so sein wird», fügt der 28-Jährige an.