Lewis Hamilton zu MotoGP-Test: «Würde mich verletzen»
Lewis Hamilton lässt es auch auf zwei Rädern gerne krachen
Lewis Hamilton wird mit seinem neuen Mercedes-Vertrag die 50-Millionen-Euro-Grenze überschreiten, bei Ferrari-Star Sebastian Vettel sind es pro Jahr 32 Millionen Verdienst. In der MotoGP-Serie ist Jorge Lorenzo der bestbezahlte Akteur. Er kassiert bei Ducati 25 Millionen – in zwei Jahren, wohlgemerkt.
Zu den Gagen der Formel-1-Stars hat MotoGP-Superstar Valentino Rossi vor kurzem festgehalten: «Gemessen am Risiko in der MotoGP, dem Niveau im Motorradsport und eingerechnet, wie sehr man sich den Arsch aufreissen muss, um vorne zu sein, ist das Gehaltsgefälle wohl nicht in Ordnung. Auf der anderen Seite ist es okay, denn die Formel 1 ist grösser und globaler als unser Sport. Zudem hat nahezu jeder Mensch ein Auto.»
Rossi und Hamilton stehen im Herbst ihrer Karriere, und Rossi meint weiter: «Unser Sport ist nicht mit der Leichtathletik, dem Radsport oder dem Fussball vergleichbar. Mit fortgeschrittenem Alter kann nicht nur die Motivation geringer werden, sondern es kann auch die körperliche Verfassung zu einem Problem werden. Man muss dann deutlich mehr trainieren. Hamilton in der Formel 1 und auch wir in der MotoGP sind in der glücklichen Lage, dass wir bei ausreichend Motivation auch ohne zusätzliche Anstrengungen in ausreichend guter physischer Verfassung sein können.»
Lewis Hamilton ist zweifellos austrainiert, aber einen Einsatz auf einer MotoGP-Maschine traut er sich dennoch nicht zu. Er kommt uns ein wenig vor wie der Junge und die Keksdose vor dem Abendessen: Er würde gerne, aber er weiss, er darf eigentlich nicht, und der Griff birgt gewisse Risiken.
In Bahrain meint Mercedes-Star Hamilton: «Manchmal wünschte ich, wir hätten noch die Ära, wie sie John Surtees erlebte. Als er Motorrad- und Autorennen gleichzeitig fahren konnte. Wie cool das wäre!»
«Ich weiss, dass die MotoGP-Jungs einen Formel-1-Renner bewegen können.» (Was beispielsweise Valentino Rossi im Ferrari und Jorge Lorenzo im Silberpfeil bewiesen haben, M.B.) «Der Weg, um konkurrenzfähig Rennen zu fahren, wäre ein wenig steiniger. Aber wenn ich auf eine MotoGP-Maschine klettern würde, nur zum Test, dann bin ich ganz sicher, dass ich runterfallen und mich verletzen würde. Ich meine, diese Jungs purzeln ja schon runter, obschon sie ihr Handwerk beherrschen! Ich bin leider nicht bruchsicher. Aber ich schätze, so oft wie ein Márquez schon vom Motorrad gefallen ist, muss er das inzwischen sein!»