Fernando Alonso (McLaren) WM-Sechster: Gegner spotten
Romain Grosjean vor Fernando Alonso in China
Ist hier der Neid Vater des Gedankens? Haas-Teamchef Günther Steiner hat wissen lassen – McLaren und Renault hätten in den ersten drei WM-Läufen des Jahres sehr viel Glück gehabt, sonst sähe es im Zwischenklassement anders aus. Der Südtiroler nennt den Doppelausfall von Australien, als beide Haas-Piloten ihre Autos wegen loser Räder abstellen mussten. Fernando Alonso wurde Fünfter. In Shanghai, so Steiner weiter, profitierte Renault davon, dass die Safety-Car-Phase zu einem für die Haas-Fahrer ungünstigen Zeitpunkt auf die Bahn kam. Auch hier lagen zuvor Kevin Magnussen und Romain Grosjean locker unter den besten Zehn.
Aber der frühere McLaren- und Ferrari-Fahrer Stefan Johansson gibt zu bedenken: «Es war in den vergangenen Jahren immer so – in den ersten Rennen bieten sich für die Mittelfeldrennställe die besten Chancen, üppig Punkte erobern zu können. Diese Chancen muss man ergreifen.» Glück oder Pech: McLaren ist derzeit WM-Vierter mit 28 Punkten, vor Renault (25), Toro Rosso (12) und Haas (11).
McLaren-Star Fernando Alonso hat nach den guten Ergebnissen in den ersten drei Rennen (Fünfter, dann zwei Mal Siebter) immer gesagt: «Klar hatten wir Glück. Aber wenn Gegner schwächeln, dann muss man auch zur Stelle sein.»
Für den kommenden Strassen-GP in Baku rechnet sich Fernando geringe Chancen aus: «Wir wissen genau, was wir können und wo unsere Grenzen liegen. Im Rahmen unserer Entwicklungsarbeit war von Anfang an keine grosse Verbesserung für Aserbaidschan geplant.» Die kommt erst zum Spanien-GP Mitte Mai. Alonso weiss auch: «Eine unserer grössten Schwächen ist die Topspeed.» Und das wird bei der langen Start/Ziel-Geraden von Baku besonders ins Gewicht fallen.
Fernando: «Wir lernen an jedem Wochenende mehr über unser Auto. Wenn wir alles richtig machen, dann sollten wir auch in Baku punkten können.»
McLaren-Teamchef Eric Boullier: «Wir lauern auf Gelegenheiten. Wir wissen, dass wir im Renntrimm konkurrenzfähiger sind als im Abschlusstraining. Wir müssen flexibel bleiben und sofort reagieren können, was immer im Grand Prix passiert.»