Wurz: Zwei Drittel der Schuld liegt bei Verstappen
Alexander Wurz
Alexander Wurz und Ernst Hausleitner sind das Kult-Duo im österreichischen Fernsehen. Im ORF präsentieren sie die Formel 1, und Wurz nimmt bei der Berichterstattung kein Blatt vor den Mund. Er hat als Ex-F1-Fahrer und GP-Fahrersprecher auch einen sehr guten Einblick in die Psyche der Fahrer.
Wie konnte es also zum Crash der Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen kommen?
«Das 'Ungemüt' war von der Temperatur her etwas hoch. Irgendwann willst du halt vorbei. Außerdem war er ein bisschen sauer wegen des Boxenstopps», sagte Wurz über den Gemütszustand von Ricciardo kurz vor der Kollision.
Der Australier hatte Priorität beim Boxenstopp und kam als Erster herein, um sich neue Reifen zu holen, nachdem sich das Duo vorher schon beinhart beharkt hatte. Seine erste Runde war aber schwach. Weil inzwischen Verstappen volle Kanne fuhr, war Max nach dem eigenen Stopp wieder vor Ricciardo, und das ganze Spiel ging von vorne los. Bis zur Kollision.
«Das rechts andeuten und links rüberfahren ist eine normale Rennfahrer-Taktik, und Verstappen hätte einfach weiter links bleiben müssen, um die Tür richtig zuzumachen und Ricciardo nach rechts zu zwingen», so Wurz weiter.
Der Niederländer habe sich dann aber besser positionieren wollen, damit er besser anbremsen könne, so Wurz: «Er hat wohl geglaubt, dass Ricciardo rechts vorbeigeht. Der hat aber die Wagenbreite gesehen und zieht links rüber. Dann hat man eindeutig gesehen, dass Max ihn im Rückspiegel sieht, zurückzieht und ihm vor das Auto fährt.»
Wurz‘ Urteil zum Crash: «Max Verstappen wäre derjenige gewesen, der den Unfall hätte verhindern können, indem er sagt: 'Okay, dieses Manöver habe ich jetzt verloren.' Zwei Drittel der Schuld liegt bei Max, ein Drittel ist aber auch beim Boxenstopp zu suchen.»