Renault: Mehr Motor-Power dank neuem Treibstoff
Cyril Abiteboul weiss: Auch die Konkurrenz schläft nicht
Sowohl die Effizienz als auch die pure Power der F1-Antriebseinheiten von Renault sollen durch den neuen Sprit von Mineralöl-Partner BP/Castrol verbessert werden. Deshalb erhofft sich der ehrgeizige Renault-Sport-Chef Cyril Abiteboul beim nächsten Rennwochenende in Barcelona auch einen Fortschritt. Er warnt aber auch gleichzeitig: «Jeder weiss, dass alle Teams Neuerungen mit nach Spanien bringen werden.»
Trotzdem erklärt der französische Ingenieur: «Wir erhoffen uns durch das Sprit-Upgrade und einigen aerodynamischen Veränderungen einen Schritt nach vorne machen zu können. In Baku haben wir zwar von den Umständen profitiert, dennoch können wir nun guten Gewissens behaupten, dass wir in der Lage sind, solche Chancen nutzen zu können. Unser Fortschritt ist auch in den Zahlen klar ersichtlich, so hat sich unser Rückstand zur Pole im Vergleich zum Vorjahr halbiert.»
Entsprechend hoch sind Abitebouls Erwartungen: «Wir müssen weiterhin Punkte holen, denn der vierte Platz in der Team-Wertung muss unser Ziel bleiben.» Von diesem ist das Werksteam aus Frankreich zwar nur einen Zähler entfernt. Aktueller Tabellenvierter ist aber Motorenkunde McLaren. Und das Traditionsteam aus Woking nutzt – im Gegensatz zu Red Bull Racing, das auch mit Antriebseinheiten aus Viry-Châtillion unterwegs ist – die gleichen Schmier- und Treibstoffe wie Renault. Und deshalb werden auch die Briten vom Upgrade der Mineralöl-Profis profitieren.
Bereits in Baku waren Nico Hülkenberg und Carlos Sainz mit Neuerungen an ihren R.S.18 ausgerückt. So brachten die Franzosen einen neuen Heck- und einen neuen Frontflügel nach Aserbaidschan mit. Auch die Luftleitelemente vor den Seitenkästen wurden überarbeitet. Deshalb fällt das Aero-Upgrade für Barcelona in diesem Jahr auch nicht so umfangreich wie in den Vorjahren aus, wie Technikchef Bob Bell erklärt.
«Barcelona ist für gewöhnlich ein Rennen, bei dem alle Teams ihre ersten umfangreichen Aero-Neuerungen mitbringen. In diesem Jahr haben wir das aber schon in Baku gemacht. Deshalb werden wir in Barcelona auch weniger neue Teile am Auto haben. Aber wir werden in den nächsten Rennen immer wieder Neuerungen dabei haben, manche davon sind kleinere Verbesserungen, andere wieder umfangreichere Upgrades» erzählt der Ingenieur.