Mika Häkkinen: «Wusste gleich, dass Bottas stark ist»
Es war eine überlegene Vorstellung die Mika Häkkinen 1998 im Leitplanken-Dschungel von Monte Carlo ablieferte. Der Finne dominierte erst das Qualifying und daraufhin auch den prestigeträchtigen Grand Prix im Fürstentum. Er führte das Feld im McLaren-Mercedes MP4/13 über alle 78 Rennrunden an und drehte dabei auch die schnellste Rennrunde. Am Ende feierte er seinen vierten Saisonsieg und den fünften GP-Triumph seiner Karriere.
Dieser Erfolg jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal – Grund genug für den GP-Veteranen, zu einer besonderen Medienrunde einzuladen. Mika stellte sich den Fragen der Journalisten auf der Jacht «AVA», auf der er auch seinen WM-Renner von damals dabei hatte.
«20 Jahre sind eine lange Zeit», erklärte der 20-fache GP-Sieger, der gestand: «Die erste Herausforderung in dieser Woche war es, das Auto auf diese Jacht zu bringen. Es ist interessant, wie viele Fans und Partner hierher kommen und es fotografieren. Ich nehme mir die Zeit, um dieses Auto zu erklären, auch wenn ich nicht der Designer bin – konstruiert wurde der Renner von einem gewissen Genie namens Adrian Newey.»
Häkkinen erzählte auch: «Ich würde es sehr gerne sehen, dass er sich dieses Auto auch noch einmal anschauen kommt. Ich habe ihn eingeladen aber noch hat er es nicht geschafft. Die Einladung steht aber noch.» Ein Lieblingsauto hatte der heute 49-Jährige damals nicht, auch wenn er rückblickend gesteht: «Ich bevorzugte immer jeweils das Auto, das ich fuhr. Aber der MP4/13 ist ein besonders schöner Renner. Es war ein brillantes Formel-1-Auto.»
Der dominante Sieg des Finnen vor 20 Jahren ist auch in diesem Rennen auf der Strecke präsent – dank Landsmann Valtteri Bottas. Der Mercedes-Pilot ist zu Ehren dieses Triumphs mit dem gleichen Helm-Design unterwegs, mit dem Mika damals antrat. «Das ist brillant und zeigt, wie clever Valtteri ist. Er ist auch sehr talentiert und stark, und er weiss, dass die Rennfahrerei ein Teamsport ist. Ich habe ihn schon vor vielen Jahren erstmals fahren sehen. Ich brauchte nicht lange, um sein Talent zu erkennen, nach wenigen Kurven war mir klar, dass er schnell ist. Heutzutage helfe ich ihm nicht so stark wie in jenen Tagen, denn er ist jetzt ein grosser Junge.»
Ins Schwärmen gerät der Champion von 1998 und 1999 auch, wenn es um den berühmten Strassenkurs in seiner Wahlheimat Monaco geht: «Das ist immer noch mein Lieblingsrennen. Es ist eine der besten Strecken der Welt, auch wenn ich Singapur auch sehr mag. Aber Monte Carlo ist die beste Piste überhaupt. Sie fordert dich bis an die Belastungsgrenze, ist unglaublich anspruchsvoll und schwierig zu fahren – eine echte Herausforderung.»
Auch als Wohnort schätzt Häkkinen das mondäne Fürstentum, in dem er schon seit mehr als 25 Jahren lebt. «Monaco ist fantastisch, alles hier ist einfach unglaublich. Auch meine Kinder lieben diesen Ort. Es gibt kaum eine Stelle hier, die nicht wunderschön ist. Das ist ein Ort, an dem du sicher zuhause sein kannst.»