Michel Boeri: «Bandini-Tragödie war das Schlimmste»
Er ist «Mr. Monaco-GP» und seit vielen Jahren verantwortlich dafür, dass beim berühmtesten Rennwochenende des Jahres alles glatt läuft: Michel Boeri, langjähriger Präsident des Automobilklubs von Monaco, hat schon sehr viele Formel-1-WM-Läufe in Monte Carlo miterlebt. Einer davon ist ihm ganz besonders in Erinnerung geblieben: Der GP von 1967, bei dem Ferrari-Held Lorenzo Bandini einen schrecklichen Feuerunfall erlitt, der ihm das Leben kostete.
Boeri erzählt: «Ich schätze, das Rennen vom 7. Mai 1967 war das Schlimmste, das ich in meiner Karriere miterlebt habe. Bandini hatte einen erfolgreichen Start ins Jahr erlebt und sowohl die 24h von Daytona als auch die 1000 km von Monza zusammen mit Chris Amon gewonnen. Auch im Monaco-GP war er stark unterwegs und lag an zweiter Stelle, als sich der schreckliche Unfall in der 82. Rennrunde ereignete.»
«Er verlor in der Hafenschikane die Kontrolle über sein Fahrzeug, als er Eingangs der Schikane mit dem linken Hinterrad die Leitplanke erwischte. Dadurch geriet er ins Schleudern. Er prallte ausgangs der Hafenschikane gegen einen mit Strohballen gesicherten Toller und sein Ferrari fing Feuer, weil es beim Aufprall den Tank zerrissen hatte. Der Wagen überschlug sich und Bandini steckte fest», erinnert sich der 78-jährige Monegasse.
Und Boeri schildert: «Die Streckenposten leerten den ersten Feuerlöscher, um die Flammen zu ersticken, danach gleich den zweiten. Und ich kann mich noch daran erinnern, dass der Hubschrauber, der geschickt wurde, um die Szene zu filmen, durch den Wind, den die Rotorblätter verursachten, dafür sorgte, dass das Feuer wieder angefacht wurde.»
Der Rest ist Geschichte: Bandini konnte erst nach drei Minuten befreit und ins Krankenhaus gebracht werden. Dort stellte man fest, dass er sich schwere Verbrennungen zugezogen hatte, 70 Prozent seines Körpers waren verletzt, hinzu kamen mehrere Brüche im Brustbereich. Die schweren Verletzungen waren der Grund, warum der Italiener drei Tage später im Krankenhaus verstarb.