Daniel Ricciardo (Red Bull/3.): Wieder Motor-Ärger
Daniel Ricciardo
Gut eine Stunde lang musste Daniel Ricciardo das zweite freie Training zum Grossen Preis von Kanada als Zuschauer erleben. Der aufgesetzte Helm signalisierte: Ich bin bereit – gebt mir endlich mein Auto! Aber selbst so versierte Formel-1-Mechaniker wie jene von Red Bull Racing und Renault können nicht zaubern. Die Spezialisten hatten sich tief im Heck von Daniels Wagen verkrochen.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner versuchte einen Witz, noch während das Training lief: «Das sieht bei uns aus wie in einem Operationssaal. Der Motor lief nicht sauber im ersten Training, nun wechseln wir einige Elektrikteile, das bedeutet, dass Daniel die erste Trainingsstunde verliert. Wir glauben, das Problem hat mit der Elektrik zu tun, die Renault-Spezialisten versuchen, die Ursache zu isolieren.»
Das gelang, denn 20 Minunten vor Schluss konnte der siebenfache GP-Sieger endlich auf die Bahn gehen, am Schluss wurde er noch Drittschnellster, aber um eine Runde für die Gallerie ging es gar nicht mehr.
Der Australier sagt: «Meine Standzeit hat nichts mit dem elekrischen Generator zu tun. Es war ein Elektrikdefekt, der schon am Morgen im Wagen herumgekroch. Nicht mein bester Tag, aber Max hat gezeigt, wozu wir hier fähig sind.»
«Mercedes ist für mich Favorit, schaut euch die Zeit, die sie auf ultraweich gefahren haben, aber ein Platz in Startreihe 2 sollte drin sein. Immerhin konnte ich zum Schluss noch ein wenig fahren und habe einen ungefähren Eindruck davon bekommen, was ich mit dem Wagen machen will. Ein wenig frustrierend, dass wir so viel Zeit eingebüsst haben. Hoffentlich kann ich das am Samstagmorgen ein wenig gutmachen. Ich brauche ein sauberes Training, auch um mehr Erfahrungen mit den Reifen im Renntrimm zu sammeln.»
Hat Ricciardo Angst um seinen Motor? «Nein, es scheint sich um ein Problem zu halten mit der Konfiguration des verbesserten Motors. Aber ich habe keine Bedenken wegen der Haltbarkeit.»