Red Bull Ring 2018: Warm-Up für die Legends-Parade
Es war der Beginn des Tourenwagen-Sports, wie man ihn heute verehrt – eine wilde Zeit, in der Blechkontakt als Kavaliersdelikt galt, in der Spoiler wuchsen und meterlange Flammen aus Auspuffen schossen. Es war eine Rennserie, in der oft gefahren wurde, bis sich die Autos in ihre Einzelteile auflösten, und in der Legenden geboren wurden. Die Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM) wurde 1972 aus der Taufe gehoben und entwickelte sich schnell zum Publikumsmagneten. Die DRM war eine dermassen gute Schule für höhere Aufgaben, dass zum Beispiel der Premieren-Sieger 1972, Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, zwei Jahre später Formel 1 fuhr.
Mit den Jahren wurden die Autos immer extremer. 1977 mussten sie dem Reglement der Gruppe 5 entsprechen, optisch durch ihre Flügel und Spoiler mindestens so aufregend wie akustisch durch ihre hoch aufgeladenen Turbomotoren. Der grosse Gegner von BMW, der Porsche 935, war auf Geraden schneller als die damalige Formel 1! Ohne Servolenkung, mit Knüppelschaltung, Breitreifen und legendären Logos, Türschnalle an Türschnalle und einem breiten Grinsen unter dem Helm werden internationale Motorsport-Idole bei der «Legends Parade 2018» auf dem Red Bull Ring diese Tage aufleben lassen, unter dem Motto «Deutsche Rennsport-Meisterschaft – einfach eine geile Zeit».
Mit dabei in genau solch einem Gruppe-5-Geschoss ist Franz Klammer. Der Ski-Held startete nach seiner erfolgreichen Karriere auf den Latten ab 1985 im Team von Dr. Helmut Marko in der DTM und wurde später österreichischer Tourenwagenmeister. Um für die Legenden-Parade bestens gerüstet zu sein, absolvierte Franz Klammer auf Österreichs Grand-Prix-Strecke ein ganz persönliches Warm-Up in genau jenem Alfa Romeo Gruppe 5 von damals, in dem er am 30. Juni und am 1. Juli 2018 am Spielberg für die Fans Gas geben wird. Ihm zur Seite stand der Formel-1- und Ski-Kommentator des ORF, Ernst Hausleitner, in jenem Aston Martin, den Matthias Lauda bei der Legenden-Parade fahren wird.
Der Österreich-GP verbindet bei der Legenden-Parade Rennsport auf höchstem technischen Niveau mit Erinnerungen an Zeiten, als Piloten noch Minuten vor dem Start noch unter ihren hochgezüchteten Boliden lagen und in ölverschmierten Overalls daran herumschraubten. Unter den Piloten der «Legends Parade 2018» finden sich neben den österreichischen Formel-1-Legenden Niki Lauda, Gerhard Berger und Dieter Quester drei Meister dieser Serie (Hans-Joachim Stuck, Hans Heyer, Jochen Mass) sowie Niki Laudas Sohn Mathias.
Hans-Joachim «Strietzel» Stuck schwärmt von der «Deutschen Rennsport-Meisterschaft»: «Die DRM war nicht nur eine tolle Serie, es war in Deutschland das Beste, was es zu jener Zeit gab und die anderen Länder waren ganz schön neidisch auf uns. Anfangs waren Tourenwagen am Start, BMW und Ford, sowie Stars wie Rolf Stommelen, Jochen Mass und viele andere. Der erste Meister war ich auf einem Ford Capri. Später wurden Sportwagen der Gruppe C eingesetzt. Da ging’s richtig vorwärts. Ich freue mich riesig, mit meinem Jägermeister-Porsche an den Start gehen zu dürfen. Es ist fantastisch, am F1-Wochenende vor so vielen Fans fahren zu dürfen. Was Red Bull da organisiert, ist absolute Weltklasse.»
Alle Informationen zum Österreich-GP und Tickets für das Motorsport-Festival zum Anfassen können sich Fans online sichern.
Legenden-Parade 2018: Piloten und Fahrzeuge
Niki Lauda (A), BMW 3.6 CSL
Hans-Joachim Stuck (D), Porsche 956
Franz Klammer (A), Alfa Romeo Gruppe 5
Gerhard Berger (A), Porsche 935 «Baby»
Jochen Mass (D), Porsche 935 «Moby Dick»
Toine Hezemans (NL), BMW 3.0 CSL
Christian Danner (D), BMW M1 Gruppe 5
Dieter Quester (A), Sauber BMW M1 Gruppe 5
Hans Heyer (D), Lancia Beta
Harald Grohs (D), BMW 320 Gruppe 5
Matthias Lauda (A), Aston Martin