Daniel Ricciardo: «Im Trockenen sind wir zu langsam»
Daniel Ricciardo
Für Daniel Ricciardo gestaltete sich das achte Qualifying des Jahres schwierig. Der Red Bull Racing-Star, der seine GP-Zukunft ab 2019 immer noch nicht geklärt hat, erklärte nach dem Abschlusstraining, in dem er die fünftschnellste Runde drehte und knapp zwei Zehntel langsamer als sein Teamkollege Max Verstappen blieb, der sich vor ihm auf der vierten Position einreihte: «Das war eine frustrierende Session.»
Denn im Vergleich zum Niederländer war der Australier mit mehr Abtrieb unterwegs und kämpfte in der Folge mit starkem Untersteuern. «Das Auto untersteuerte stärker als gedacht und erhofft. Im Qualifying sind dir die Hände gebunden, du darfst du nur den Flügel verstellen, um etwas gegen das Untersteuern zu machen. Und in dieser Hinsicht hatten wir unsere Möglichkeiten ausgeschöpft», seufzte er.
Und Ricciardo verriet: «Nachdem ich das Set-up mit wenig Abtrieb nicht ausprobieren konnte, weil das dritte freie Training ins Wasser gefallen war, entschied ich mich mit meinem Ingenieur für diese Konfiguration. Wir hatten die Wahl: Wollen wir mit einer Abstimmung ins Quali steigen, die wir noch gar nicht ausprobiert haben oder bleiben wir bei dem, was wir das ganze Wochenende schon drauf hatten? Wir entschieden uns für Letzteres.»
Und was ist im Rennen möglich? «Es kommt ganz auf das Wetter an», lautet die Antwort des siebenfachen GP-Siegers. «Mercedes ist im Trockenen ausser Reichweite. Gegen Ferrari ist ein Fight möglich, gegen Kimi bestimmt, hoffentlich aber auch gegen Sebastian. Es kommt ganz darauf an, wie der ultraweiche Reifen reagiert. Wenn Ferrari Mühe damit bekundet, dann könnte es schon reichen, sonst wird es schwierig, denn ich gehe davon aus, dass alle die weichen Reifen für den zweiten Stint wählen werden.»
Deshalb wünscht sich Ricciardo: «Es sollte entweder ganz nass oder ganz trocken werden. Wenn es wie heute Nachmittag kalt ist, dann sind das die denkbar schlimmsten Bedingungen für mich, denn dann habe ich noch mehr Untersteuern und Ferrari fällt es leichter, die ultraweichen Reifen am Leben zu halten und eine 1-Stopp-Strategie umzusetzen. Wenn es trocken bleibt, dann sollte es bitte heiss werden, dann ist der Abbau stärker, was gut für mich ist. Ich denke, im Nassen wird es ein interessantes Rennen. Auf trockener Piste sind wir auf jeden Fall nicht schnell genug, um Mercedes herauszufordern. Wir sind auf dem Papier schon sehr langsam auf der Geraden. Bei schlechtem Wetter wird es sehr viel spannender – auch für die Fans.»