MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Kimi Räikkönen (Ferrari): «Das wollt ihr wohl wissen»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen: Dritter im Grossen Preis von Frankreich

Kimi Räikkönen: Dritter im Grossen Preis von Frankreich

​Viel Wirbel um Kimi Räikkönen: Angeblich fällt er bei Ferrari in Ungnade. Dafür könnte er Fernando Alonso bei McLaren beerben. «Iceman» reagiert wie immer – unterkühlt und ohne sich festlegen zu lassen.

Kimi Räikkönen gilt aus Auslaufmodell. Bei Ferrari wird erwogen, ihn durch den vielversprechenden Charles Leclerc zu ersetzen. Aber selbst ohne neuen Ferrari-Vertrag könnten wir den Weltmeister von 2007 auch 2019 in der Formel 1 erleben – falls Fernando Alonso dem Grand-Prix-Sport den Rücken wendet. Keiner kann sich vorstellen, dass McLaren in der kommenden Saison mit Stoffel Vandoorne und Lando Norris fährt, McLaren bräuchte einen Champion im Auto, und das ist Kimi, ungeachtet aller Kritik.

An diesem Donnerstag am Red Bull Ring reagiert der 20fache Grand-Prix-Sieger Räikkönen wie immer, wenn es um seine Zukunft geht – eisig. Der «Iceman» lässt sich nicht festlegen und flieht in seine Stehsätze, die er seit Jahren herunterbetet.

«Die Situation ist die gleiche wie jedes Jahr», sagt der Finne zu Fragen über seiner Zukunft.

Kimi hat zuletzt in Südfrankreich den vierten Podestplatz eingefahren (Dritter, wie in Australien und China, dazu war er in Spanien Zweiter). Auf die Frage, was er brauche, um sich besser zu platzieren, meint der 279fache GP-Teilnehmer: «Wenn du weiter vorne landen willst, musst du weiter vorne starten. Das Überholen ist mit diesen Autos so schwierig, da ist das Abschlusstraining elementar. Wir müssen einfach ein sauberes Training haben, dann stehen wir auch weiter vorne. In Frankreich lief es eigentlich gut, bis auf den letzten Einsatz.»

Was ist nun mit der angeblichen McLaren-Offerte? Und, wo wir gleich beim Thema sind, hatte Kimi nicht mal festgehalten, dass Ferrari seine letzte Station in der Formel 1 sein soll?

Räikkönen: «Ich war schon einmal an diesem Punkt. Ich dachte auch 2007, Ferrari würde meine letzte Station in der Formel 1 sein, und dann kam alles ein wenig anders. Du weisst nie, wie sich das Leben entwickelt. Geredet wird immer eine Menge, aber das bedeutet noch nicht, dass ich dazu einen Kommentar abgeben muss.»

Jetzt mal Tacheles: Gibt es Gespräche mit McLaren? «Ja, ich habe mit ihnen geredet. Aber das habe ich schon in den letzten Jahren. Immerhin bin ich dort gefahren. In all den restlichen Unsinn lasse ich mich nicht hineinziehen. Ihr möchtet das gerne wissen, nicht? Aber ihr schreibt ohnehin sowieso, was ihr wollt, und normalerweise gebe ich da auch nicht meinen Senf dazu. Früher oder später werdet ihr herausfinden, was passiert.»

In Frankreich war Sebastian Vettel früh aus der Entscheidung um den Sieg: Kollision mit Valtteri Bottas, ans Ende des Feldes zurückgefallen, Aufholjagd. Das bedeutete auch: Kimi Räikkönen konnte ohne strategische Vorgaben von Ferrari fahren. Fand er das erfrischend?

Kimi: «Ob nun Seb vor mir oder hinter mir fährt, ist nicht so wichtig. Aber im Gegensatz zu den Pisten zuvor konnten wir in Le Castellet besser angreifen, und das macht einfach generell mehr Spass. Mit der Strategie hat das nichts zu tun.»

Hat Kimi eine Frist, bis er seine Zukunft geregelt haben will? «Ja», antwortet Räikkönen ohne mit der Wimper zu zucken. «Vor dem Beginn der kommenden Saison.»

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