Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Toro Rosso-Honda wie entfesselt: Gasly 6., Hartley 8.

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly auf dem Weg zum sechsten Startplatz

Pierre Gasly auf dem Weg zum sechsten Startplatz

​Normalerweise ist die Formel 1 eine Zweiklassengesellschaft: Die Fahrer der besten drei Teams Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing vorne, dann der Rest der Welt. Der Regen von Ungarn änderte das.

Der Regen im Abschlusstraining hat die Formel-1-Welt nicht auf den Kopf gestellt, aber die Top-Teams tüchtig unter Druck gesetzt. Regen ist oft ein tolles, ausgleichendes Element, wenn auf einmal Fahrer in den ersten vier Startreihen auftauchen, die wir üblicherweise nicht dort vermuten würden. Und so ist es auch an diesem Samstag auf dem Hungaroring – fünfter Startplatz für Carlos Sainz im Renault, Pierre Gasly für Toro Rosso-Honda Sechstschnellster, sein Stallgefährte Brendon Hartley erstmals nach einer Quali in den Top-Ten, der Neuseeländer mit der achtbesten Rundenzeit.

Pierre Gasly: «Trockenreifen, Intermediates, Regenreifen, das war alles ziemlich verrückt an diesem Tag. Im freien Training noch so heiss auf trockener Bahn, dann diese Lotterie am Nachmittag. Wir haben schwierige Wochen hinter uns, umso glücklicher bin ich, dass wir dem Team ein so schönes Ergebnis schenken dürfen. Nie im Leben hätte ich mit diesem sechsten Startplatz gerechnet.»

«Die Verhältnisse haben sich fast alle zwei Runden geändert. Ich versuchte, meine Jungs mit so vielen Infos als möglich von der Rennstrecke zu versorgen, aber sie haben dann die Entscheidungen getroffen, wann wir welchen Reifentyp aufschnallen sollen, und all diese Entscheidungen waren goldrichtig. Tolle Arbeit!»

«Der Wagen hat sich auch auf trockener Bahn gut angefühlt, und das macht Laune fürs Rennen. Ich liebe den Hungaroring, und das Pistenlayout kommt uns entgegen. Ich vermutete schon vor dem Wochenende, dass sich uns hier eine Chance eröffnet. Ich habe Max Verstappen im Nacken, und natürlich ist sein Auto schneller. Aber ich werde im Rennen meine Haut teuer verkaufen.»

Carlos Sainz von Renault war lange Zeit Zweitschnellster im zweiten Quali-Segment und eine Weile lang Drittbester in Quali 3. Der Madrilene sagt: «Ich war zufrieden mit meiner Leistung. Dabei war ich erstmals überhaupt mit den Reifenreifen unterwegs. Das Team sagte mir kurz vor Schluss: „Alle holen neue Reifen ab.“ Ich wollte aber meine Runde zu Ende fahren, die war am Ende Rang 5 wert. Ich schätze, das war die richtige Entscheidung.»

Brendon Hartley hat erstmals in der Formel 1 die Top-Ten geknackt. Der zweifache Sportwagenweltmeister sagt: «Die Verhältnisse waren überaus schwierig. Das Auto hat sich das ganze Training über sehr gut angefühlt. Ein ums andere Mal hat mir mein Renningenieur gesagt – okay, Brendon, gerade jetzt sind die Verhältnisse am besten, du musst alles geben. Aber es wäre mehr drin gewesen als Platz 8, denn ich hatte einige Schnitzer bei potenziell besseren Versuchen und musste am Ende eine Runde auf Nummer sicher fahren. Daher liege ich hinter Pierre. Aber beide Autos in den ersten vier Startreihen, darüber lässt sich nicht klagen. Jetzt wollen wir mit beiden Fahrzeugen in die Punkte fahren.»

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