MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ungarn-GP: Hamilton siegt, Vettel Zweiter trotz Crash

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton sicherte sich auf dem Hungaroring den Sieg

Lewis Hamilton sicherte sich auf dem Hungaroring den Sieg

Mercedes-Star Lewis Hamilton machte im zwölften WM-Lauf auf dem Hungaroring alles richtig und wurde dafür mit seinem fünften Saisonsieg belohnt. Sebastian Vettel musste sich mit dem zweiten Rang begnügen.

Nachdem das Qualifying auf dem Hungaroring vom Regen bestimmt worden war, durften die GP-Stars am Rennsonntag wieder bei strahlendem Sonnenschein sowie heissen 33 Grad Aussen- und 57 Grad Streckentemperatur zum zwölften Kräftemessen ausrücken. Die Spitzenreiter Lewis Hamilton und Valtteri Bottas konnten die Angriffe der Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen abwehren, während es weiter hinten gleich zwei Mal zwischen einem Alfa Romeo-Sauber-Renner und einem Gegner krachte.

Erst gerieten Marcus Ericsson und Daniel Ricciardo aneinander, kurz darauf kamen sich Charles Leclerc und Sergio Pérez zu nahe. Dadurch fiel der Australier auf den 16. Platz zurück. Noch schlimmer erging es seinem Red Bull Racing-Teamkollegen Max Verstappen, der seinen Renner wegen eines Problems mit der Antriebseinheit aus dem Renault-Werk in Viry-Châtillon in der sechsten Runde in Kurve 6 am Streckenrand abstellen musste. «Wir vermuten, dass es ein Problem mit der MGU-K ist», bestätigte Teamchef Christian Horner im Live-TV-Interview mit Sky.

Während Verstappen am Boxenfunk fluchte, bremste die Rennleitung das Feld mit einer virtuellen Safety-Car-Phase ein, die allerdings bald endete. Ricciardo nutzte die Chance und arbeitete sich gleich wieder nach vorne, sodass er bereits in der achten Runde auf Position 11 unterwegs war. In Umlauf 12 schob er sich an Romain Grosjean vorbei auf den zehnten Platz und machte daraufhin mit Nico Hülkenberg weiter.

Während Hamilton seine Führung weiter ausbaute, kämpfte Räikkönen mit ganz anderen Problemen. Der Finne hatte keine Chance, seine Trinkflasche zu nutzen, weil sein Team vergessen hatte, diese richtig anzuschliessen. Ricciardo machte derweil mit seiner beachtlichen Aufholjagd weiter und schob sich erst an Brendon Hartley, und kurz darauf an Sainz vorbei.

Der Erste, der an die Box abbog war Räikkönen, der sich die weiche Mischung abholte und sich 5,1 Sekunden gedulden musste, bis er wieder weiterfahren konnte, weil sein linkes Hinterrad nicht gleich montiert werden konnte. Dadurch fiel der Iceman hinter Magnussen auf die sechste Position zurück. Doch davon liess er sich nicht beirren und überholte den Dänen in Umlauf 17. Auch Ricciardo arbeitete sich vier Runden später am Haas-Piloten vorbei.

Ricciardo machte weiter und hole sich in Runde 23 den vierten Platz von Pierre Gasly. Zwei Umläufe später bog Leader Hamilton an die Box ab, um sich die weiche Mischung zu geben. Damit übernahm Sebastian Vettel die Führung vor dem WM-Leader und dessen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas.

In Runde 28 holte sich Ricciardo in der ersten Runde den fünften Platz von Gasly. Er überholte den Toro Rosso-Piloten in der ersten Kurve. Zehn Umläufe später durfte sich Vettel ärgern, denn er musste ganze 4,1 sec an der Box ausharren, weil der linke Vorderreifen nicht gleich abmontiert werden konnte. Das warf den Deutschen hinter die beiden Mercedes-Renner von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas zurück.

Daraufhin steckte Vettel hinter dem Finnen im Silberpfeil fest, obwohl er nichts unversucht liess, um am Mercedes-Piloten vorbei zu kommen. Noch mehr Frust musste Vandoorne einstecken, denn der Belgier war auf Punktekurs, als er seinen Renner in der 51. Runde am Rande der ersten Kurve abstellen musste. Er hatte plötzlich keinen Vortrieb mehr und analysierte noch am Boxenfunk: «Mein Getriebe hat sich wohl verabschiedet.» Das McLaren-Team bestätigte ihm dies.

Für Aufregung sorgte fünf Runden vor dem Ende des Rennens ein Überholmanöver von Vettel an Bottas in der zweiten Kurve, bei dem der Finne seinen Frontflügel am Heck des Ferrari-Stars abrasierte. Dadurch kam auch Räikkönen am Silberpfeil vorbei. Das lange Gesicht von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sprach Bände.

Und Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, der live auf Sky zugeschaltet wurde, erklärte: «In meinen Augen war das eher Bottas’ Schuld, denn Seb war ja praktisch schon vorbei.» Die Regelhüter schauten sich die Wiederholung der TV-Aufnahmen an und kamen zum Schluss: Es handelt sich um einen normalen Rennzwischenfall, der nicht weiter untersucht werden muss.

Für Bottas kam es noch schlimmer, denn in Runde 68 kollidierte der Mercedes-Fahrer mit Ricciardo, der einen Überholversuch startete. Die Regelhüter kündigten eine Untersuchung beider Zwischenfälle an und Ex-GP-Pilot Martin Brundle erklärte: «Das geht ganz klar auf die Kappe von Bottas.»

Währenddessen feierte Hamilton seinen fünften Saisonsieg und seinen sechsten Ungarn-GP-Triumph vor Vettel, Räikkönen, Ricciardo, Bottas, Gasly, Magnussen, Alonso, Sainz und Grosjean. Hartley, Hülkenberg, Ocon, Pérez, Ericsson, Sirotkin und Stroll komplettierten die Punkteliste.

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