Ross Brawn: «Toro Rosso macht einen guten Job»
Ross Brawn weiss: «Je mehr Teams an der Spitze mitkämpfen können, desto besser ist die Show»
Die Toro Rosso-Truppe durfte beim jüngsten Formel-1-Kräftemessen in Budapest dank Pierre Gasly acht frische WM-Zähler bejubeln, denn der Franzose kreuzte die Ziellinie als Sechster. Der 22-Jährige, der als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge von Daniel Ricciardo bei Red Bull Racing gehandelt wird, hatte bereits im Qualifying mit dem sechsten Platz geglänzt.
Und weil sein Teamkollege Brendon Hartley im Abschlusstraining auf dem Hungaroring die achtschnellste Runde drehte, konnte sich die Red Bull-Nachwuchsschmiede über das bisher beste Qualifying-Ergebnis in diesem Jahr freuen. Im Rennen verpasste der Neuseeländer die Punkteränge als Elfter nur knapp.
Doch der Erfolg von Ungarn täuscht nicht darüber hinweg, dass die Mannschaft von Teamchef Franz Tost nach zwölf WM-Läufen schlechter dasteht als noch in der vorangegangenen Saison. Denn 2017 belegte Toro Rosso nach zwölf WM-Läufen mit 40 Punkten den sechsten Zwischenrang. Dennoch erntet das Team ein dickes Lob von Ross Brawn.
Der Brite, der für die technische und sportliche Entwicklung der Formel 1 zuständig ist, lobt: «Das Honda-befeuerte Team hat das beste Qualifying-Ergebnis des Jahres gefeiert und im Rennen fuhr Gasly auf einen brillanten sechsten Rang. Er war damit der Einzige, der von den Stars der Top-3-Teams nicht überrundet wurde. Und Hartley war als Elfter auch nahe an den Punkten dran.»
Mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf von Toro Rosso analysiert der Ingenieur: «Das Team hatte in dieser Saison seine Höhen und Tiefen erlebt, einerseits gab es die Highlights wie Bahrain, Monaco und Ungarn, andererseits sorgte aber einiges Pech dafür, dass sie im Kampf um den vierten Rang in der Teamwertung nicht mitreden können.»
Deshalb kommt Brawn zum Schluss: «Angesichts der Situation und der Ressourcen, die zur Verfügung stehen, macht der italienische Rennstall einen guten Job, genau wie Honda, denn die Japaner konnten vor allem bei der Performance wichtige Fortschritte machen. Es ist wichtig, dass sie auf dem richtigen Entwicklungspfad sind, denn sie werden im nächsten Jahr auch das Schwesternteam Red Bull Racing mit Antriebseinheiten versorgen. Und je mehr Teams an der Spitze mitkämpfen können, desto besser ist die Show – genau das wollen die Fans und wir in der Formel 1 auch.»