Lando Norris: «Es ist kniffliger als in der Formel 1»
Die Formel-1-Reifen bereiten Lando Norris weniger Mühe als das schwarze Gold in der Formel 1
Als Lando Norris in diesem Jahr in die Formel 2 aufstieg, erwarteten viele Experten, dass er sich gleich von Anfang an gegen den Rest des Feldes durchsetzen würde. Schliesslich hatte der schnelle Brite im vorangegangenen Jahr gleich seine erste volle Formel-3-EM-Saison mit den Titel gekrönt – damit wiederholte er, was ihm 2016 bereits im Formel Renault 2.0 Eurocup gelungen war.
Doch Norris hatte zu kämpfen – und das lag nicht nur an den Problemen mit der neuesten Generation des Formel-2-Renners, die nicht nur dem McLaren-Junior das Leben schwer machten, wie er im Gespräch mit «ESPN» betont: «Die Probleme mit dem Auto waren natürlich nicht hilfreich, aber ich würde sagen, es gab auch einige Fehler, die ich meinerseits gemacht habe.»
Vor allem die Reifen bereiteten dem 18-Jährigen, der aktuell den zweiten Tabellenrang belegt, grosse Sorgen. Er erzählt: «Kleine Fehler können in der Formel 2 bereits teuer zu stehen kommen – viel teurer als in der Formel 3 oder der Formel Renault. Das trifft vor allem auf das Reifenmanagement zu. In der Formel 3 oder der Formel 4 musste ich das gar nie machen, vielleicht ein Bisschen in der Formel Renault. Aber diese Fehler machen in der Formel 2 vor allem auch angesichts der hohen Leistungsdichte viel aus.»
Man gerate in eine negative Spirale, so Norris. «Im zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring hatte ich mit leicht durchdrehenden Rädern zu kämpfen. Das reichte schon, um etwas Gummi von den Hinterreifen liegen zu lassen. Dadurch schnellte die Temperatur in die Höhe und als Folge davon rutschte ich mehr herum, was wiederum mehr Temperatur bedeutete. Es ist ein Teufelskreis.»
Auch im Vergleich zur Formel 1 sei die Reifenarbeit im Vorzimmer der Königsklasse anspruchsvoller, ist sich Norris sicher. «Ich denke, das Reifenmanagement ist hier härter als im GP-Renner, allerdings muss ich auch sagen, dass ich noch nicht so viele Longruns in einem GP-Renner unternommen habe. Doch wenn ich in Abu Dhabi und Barcelona eine Rennsimulation bestritt, musste ich mich nicht zu sehr darauf konzentrieren, meine Reifen zu schonen. Es war auch nicht so schlimm, wenn die Reifen mal am durchdrehen waren. Das ist in der Formel 2 ganz anders.»