Mick Schumacher: «Mein Papa ist mein grosses Vorbild»
Mick Schumacher
Als sich Mick Schumacher entschied, dem Beispiel seines berühmten Vaters Michael zu folgen und Rennfahrer zu werden, wussten der Teenager und sein Umfeld, dass es nicht einfach werden würde. Schliesslich war das öffentliche Interesse am Sohn des siebenfachen Weltmeisters überwältigend, zumal der Rekord-Champion seit seinem folgenschweren Ski-Unfall nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten ist.
Damit Mick seiner Arbeit an und auf der Rennstrecke trotzdem nachgehen kann, wird er grösstenteils abgeschirmt. Und entsprechend selten lässt sich der19-Jährige interviewen. Für die Kollegen von BBC machte der Formel-3-Pilot eine Ausnahme. Und im Gespräch mit Formel-1-Reporterin Jennie Gow sprach er auch über die Rolle, die sein Vater bei seinem Werdegang spielte.
Mick erzählte: «Ich habe immer auch andere Sportarten ausgeübt, aber dabei hatte ich nie das Gefühl, dies auch in Zukunft machen zu wollen. Ich wollte schon immer Rennen fahren, schnell zu sein und zu versuchen, der Beste von allen zu sein.» Und er gestand: «Mein Vater hatte einen Rieseneinfluss, wie alle wissen dürften, ist er mein grosses Vorbild.»
«Ich schaue mir alles, was er gemacht hat, ganz genau an und überlege mir, was ich dabei für mich selbst lernen kann. Er spielte bei der Entwicklung meines Fahrstils also eine gewaltige Rolle. Und das freut mich sehr», fügte der zweifache Formel-3-Gewinner an. Dass er längst nicht so bekannt wie sein Vater ist, passt ihm ganz gut: «Ich bin sehr zufrieden damit, denn ich bin frei. Wenn ich in die Stadt gehe, dann werde ich nicht erkannt. So gesehen haben wir es sehr gut hinbekommen, das Privatleben auch wirklich privat zu halten.»
Eine ganz besondere Erinnerung verbindet Mick Schumacher mit dem Circuit de Spa-Francorchamps, auf dem die aktuellen GP-Stars an diesem Wochenende unterwegs sind. Denn auf dem Traditionskurs, auf dem sein Vater sechs GP-Siege eingefahren hat und der oft als dessen Vorzimmer bezeichnet wurde, durfte er im vergangenen Jahr eine Runde im Benetton B194 drehen. Mit diesem Renner hatte sein Vater seinen ersten von sieben WM-Titeln erobert.
«Es war für alle sehr emotional, dieses 1994er-Auto nach so langer Zeit wiederzusehen. Es ist nur schade, dass es nur eine Runde war, ich hätte gerne mehrere Umläufe gedreht. Aber ich gab Gas und war in jenen Abschnitten, die man mit Vollgas durchfahren kann, auch mit Vollgas unterwegs», erinnert sich Mick. «Nun sind zwei Generationen von uns dieses Auto gefahren, das ist ziemlich cool.»