Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Toto Wolff: «Tagesform entscheidet Titelkampf»

Von Rob La Salle
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff mag keine Prognosen über den restlichen Saisonverlauf treffen. Der Wiener weiss: «Die Performance zwischen Mercedes und Ferrari wechselt von Strecke zu Strecke.»

Mit seinem sechsten Saisonsieg im Ferrari-Heimatland Italien konnte Mercedes-Star Lewis Hamilton seine WM-Führung auf Sebastian Vettel auf 30 Punkte ausbauen. Auch das Mercedes-Team durfte sich dank der beiden Podestplätze von Sieger Hamilton und dessen Teamkollegen Valtteri Bottas, der sich den dritten Platz sicherte, über einen grösseren Vorsprung auf die rote Konkurrenz freuen. Nach dem 14. Kräftemessen des Jahres liegen nun 25 Zähler zwischen dem Führenden der Team-Wertung und seinem ersten Verfolger aus Maranello.

Noch ist nichts entschieden, denn bis zum Saisonende stehen noch weitere sieben Grands Prix auf dem Programm. Und eine Prognose für den weiteren Saisonverlauf lässt sich nicht treffen, wie Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff im «Welt»-Interview betont. Dies, weil «Ferrari und Mercedes auf Augenhöhe sind, die Leistungsunterschiede von Rennen zu Rennen schwanken», erklärt der Wiener.

Und Wolff erklärt: «Manchmal sind es ein, zwei Zehntelsekunden, die zugunsten oder auch zuungunsten des einen oder des anderen ausschlagen.» Der Kopf der Silberpfeile warnt auch: «Man muss aber auch Red Bull in dieses Szenario miteinbeziehen, vor allem auf Strecken wie Monte Carlo und Singapur, wo sie absolut konkurrenzfähig sind. Das macht den WM-Kampf zwischen Mercedes und Ferrari unvorhersehbar.»

Deshalb kommt der 46-Jährige zum Schluss: «Dabei entscheidet die Tagesform, und es geht am Ende um die Fehlerquoten der Fahrer, manchmal auch der Teams, die über Sieg oder Niederlage entscheiden.» Deshalb sei es auch nicht einfach, die Leistungsunterschiede von Mercedes und Ferrari in konkreten Zahlen auszudrücken, beteuert der gerissene Investor.

«Die Performance zwischen Mercedes und Ferrari wechselt von Strecke zu Strecke. In Spa zum Beispiel hatten wir Probleme mit den Reifen, in Monza war es genau umgekehrt. Da hatte Ferrari mit Blasenbildung an den Reifen zu kämpfen, bei uns war das nicht der Fall. Auch da gilt wieder das Thema Tagesform», erklärt Wolff. Den Schlaf raube ihm der enge WM-Spitzenkampf aber nicht, verrät er auf Nachfrage. «Wir betreiben hier ja nur Sport und keine grosse, weltentscheidende Politik», winkt er ab.

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