Ricciardo: «Zeit, das verdammte Ding zu gewinnen»
Daniel Ricciardo freut sich auf die Flutlicht-Hatz von Singapur
Für Daniel Ricciardo verlief auch der WM-Lauf in Italien nicht nach Wunsch. Der Red Bull Racing-Pilot, der sich nach dieser Saison von der Truppe aus Milton Keynes in Richtung Renault-Werksteam verabschieden wird, musste auf dem Highspeed-Kurs von Monza bereits den sechsten Ausfall der Saison hinnehmen. Diesmal war es die Kupplung, die für den schmerzlichen Nuller sorgte.
Dennoch darf der Australier zuversichtlich in die nahe Zukunft blicken. Denn mit dem Stadtkurs von Singapur steht als nächste WM-Station eine Strecke auf dem Programm, auf der die Red Bull Racing-Renner stets gut zurechtgekommen sind. Das spiegelt sich auch in Ricciardos Statistik: Der 29-Jährige hat in den vier Singapur-Einsätzen, die er für die A-Truppe von Red Bull bestritten hat, jeweils einen Podestplatz erzielt.
2014 wurde er Dritter, in den folgenden Jahren kam er jeweils als Zweiter über die Ziellinie. Entsprechend ehrgeizig gestaltet sich das Ziel, das sich der Rennfahrer mit dem breitesten Grinsen im Formel-1-Fahrerlager für das Flutlicht-Rennen gesetzt hat. «Vier Mal stand ich nun schon auf dem Treppchen, drei Mal in Folge kam ich als Zweiter ins Ziel – nun ist es höchste Zeit, das verdammte Ding zu gewinnen», erklärt er selbstbewusst.
Dabei sagte ihm der verwinkelte Stadtkurs zunächst so gar nicht zu. Daniel erinnert sich: «Als ich 2011 das erste Mal auf diesem Stadtkurs unterwegs war, erlebte ich eines der schlimmsten Rennen, das ich je bestritten habe. Die körperliche Anstrengung war enorm, ich hatte schlicht unterschätzt, wie hart es werden würde.»
«Nach dem Rennen ging es mir nicht gut, und das war ein Gefühl, das ich nie wieder erleben wollte. Deshalb gab ich mir selbst das Versprechen, fortan bestens vorbereitet nach Singapur zu kommen. Und das erfüllt mich mittlerweile mit einem gewissen Stolz, ich fühle mich jedes Mal topfit und gut vorbereitet, wenn ich nach Singapur reise», fügt der siebenfache GP-Sieger an. «Deshalb mag ich die Herausforderung mittlerweile wirklich gut leiden, und ich blühe in der Hitze auch auf. Aus dem Schmerz wurde über die Jahre auf eine komische Art und Weise Freude. Mit der Zeit habe ich gelernt, die Herausforderung von Singapur zu lieben.»
«Wie jeder weiss, liebe ich Strassenkurse. Dieses Gefühl, am Limit zu fahren und den Wänden so nahe zu kommen – davon kannst du gar nicht genug bekommen», schwärmt Ricciardo mit Blick auf die fünf Kilometer lange Piste, die 23 Kurven umfasst. «Singapur ist das erste Nachtrennen und das Programm gestaltet sich ziemlich hektisch, aber es hat auch etwas Romantisches, in der Nacht an die Strecke zu gehen und erst um vier oder fünf Uhr früh ins Bett zu gehen», fügt er mit Blick auf den ungewöhnlichen Zeitplan des 15. WM-Laufs des Jahres an.