Teamchef Cyril Abiteboul: «Renault 20 PS stärker»
Cyril Abiteboul in Singapur
«Bei keinem anderen Rennen wäre das möglich gewesen», sagt Daniel Ricciardo, als wir im Fahrerlager von Singapur nochmals über seinen grandiosen Sieg von Monaco sprechen. «Der Motor war angestochen, aber das Pistenlayout von Monte Carlo schenkte mir die Möglichkeit, dennoch den ersten Platz nach Hause zu fahren.»
In Singapur gelang Max Verstappen fast das Gleiche, wenn auch sein Renault-Motor nicht so schlecht lief wie damals der 1,6-Liter-V6 von Daniel am Mittelmeer. Der Niederländer wurde im Training und Rennen von Aussetzern des Renault-Aggregats genervt. Max nach dem Nacht-GP: «Ganz schlimm war es während der Safety-Car-Phase, da dachte ich ein paar Mal, dass mir der Motor jetzt dann gleich abstirbt. Und auch als ich nach dem Reifenwechsel losfahren wollte, geriet das Triebwerk ins Stottern.»
Ein Software-Problem führte zu Aussetzern und einem schlechten Ansprechverhalten des 1,6-Liter-Turbomotors, immer wieder hatte der Motor beim Hoch- und Herunterschalten Schluckauf. Red Bull Racing war das Risiko eingegangen, die C-Version des französischen V6-Aggregats einzusetzen, was das Werksteam selber derzeit nicht tut, auch Kunde McLaren verzichtete dankend. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Die C-Version ist leistungsstärker, also fanden wir, das sei das Risiko wert. Wir waren uns dieses Risikos durchaus bewusst, dass er Motor noch gewisse Ecken und Kanten hat. Aber das Plus an Leistung hat in Singapur geholfen, Max in die erste Startreihe zu bringen und danach einen zweiten Platz einzufahren.»
Renault-Teamchef Cyril Abiteboul sagt: «Rang 2 ist eine schöne Belohnung für alle die Mühe, die wir uns mit der C-Version gemacht haben. Wir wissen, dass er Einsatz nicht perfekt war. Wir stellen ein Leistungsplus von 20 PS fest, das entspricht den Erwartungen.»
«Daniel hatte ebenfalls Probleme, schien aber mit dem Ansprechverhalten des Motors besser zurecht zu kommen. Vielleicht hat sich Max im Laufe des Wochenendes auch daran gewöhnt. Aber ehrlich gesagt: Es liegt nicht an den Piloten, damit zurande zu kommen, es liegt an uns, das zu verbessern. Gleichzeitig war es kein Geheimnis, dass mit dem Einsatz der C-Version ein gewisses Risiko verbunden ist. Das wurde von allen Beteiligten akzeptiert.»
«Nun arbeiten wir daran, die Motorkennfelder zu verbessern. Da müssen wir gemeinsam mit Red Bull Racing einen besseren Job machen.»