Nico Rosberg: Zweiter WM-Titel – als Kart-Teamchef
Nico Rosberg ist zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren Weltmeister geworden: Nach seinem Formel-1-Fahrer-WM-Titel in Abu Dhabi 2016 mit Mercedes-Benz hat der 33jährige Wiesbadener in Kristianstadt (Schweden) als Kart-Teamchef Erfolg – sein 19jähriger Schützling Laurenzo Travisanutto aus Italien ist Kart-Weltmeister geworden.
Travisanutto hat in einem 25-Runden-Finale der Kategorie OK seinen deutschen Rivalen Hannes Janker schlagen können. Der Italiener war von der Pole-Position losgefahren, hatte im Verlauf des Rennens seine Führung eingebüsst, aber zwei Runden vor Schluss schlug der Teenager zu und fuhr zum Sieg. Im Publikum befand sich neben Nico Rosberg auch FIA-Kartpräsident Felipe Massa. Nico freut sich wie Wolle: «Jeder Formel-1-Champion hat seine Karriere auf dem Kartsport aufgebaut. Hier fahren die talentiertesten Piloten der nächsten Autosport-Generation. Wir haben die Rosberg-Fahrerakademie erst vor gut einem halben Jahr gegründet, dieser Erfolg beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Lori fuhr ein nahezu perfektes Rennen, zwei Runden vor Schluss hat er zugeschlagen. Unter Druck eine solche Leistung zu bringen, das ist das Zeichen eines wahren Champions.»
Gegründet hat Rosberg seinen Kart-Rennstall im vergangenen April mit einem alten Bekannten, Dino Chiesa. Der Italiener kümmerte sich vor fast zwanzig Jahren um das Nachwuchsprogramm von McLaren-Mercedes in der Kart-WM; die Piloten 2000 und 2001 – ein gewisser Nico Rosberg und ein gewisser Lewis Hamilton. Ende 2017 beendete Chiesa seine lange Zusammenarbeit mit Zanardi-Kart und gründete eine eigene Kart-Herstellung, Kart Republic.
Heute ist Chiesa für das Tagesgeschäft der Akademie zuständig, er lobt den neuen Champion Travisanutto: «Lorenzo hat das hervorragend gemacht, sehr eindrucksvoll. Er hat keine Schwäche gezeigt.»
In der OK-Juniorenklasse stellte ein anderer Rosberg-Fahrer sein Talent unter Beweis. Der 13jährige Engländer Taylor Barnard eroberte die Pole-Position, doch mechanische Probleme warfen ihn im Rennen auf Rang 4 zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte er geführt.
Insgesamt traten in Schweden rund 250 Fahrer an.
Wie es mit den beiden Talenten Travisanutto und Barnard weitergeht, ist noch unklar. Nico Rosberg hat noch nicht entschieden, ob er sich über die Akademie hinaus als Fahrer-Manager um die zwei Piloten kümmern soll.