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Ross Brawn: «Mercedes-Stallorder war richtig»
Ross Brawn, der sich um die sportliche und technische Entwicklung der Formel 1 kümmert, verteidigt die Entscheidung der Mercedes-Teamführung, den Russland-Sieg von Lewis Hamilton durch eine Stallorder zu ermöglichen.
Formel 1
Im Artikel erwähnt



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Die Formel-1-Fans zeigten wenig Verständnis für die Stallorder von Mercedes in Sotschi, die WM-Leader Lewis Hamilton den Sieg bescherte. Schliesslich hatte dessen Teamkollege Valtteri Bottas das ganze Wochenende hindurch einen beachtlichen Speed an den Tag gelegt und die Pole-Position erobert. Dennoch wurde er im Rennen von seinem Team angewiesen, Hamilton passieren zu lassen, um dem WM-Titelanwärter den Sieg und somit die maximale Punktzahl zu ermöglichen.
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Der Finne war alles andere als begeistert, wie seine Miene nach den 53 Rennrunden in Russland bewies. Und auch Hamilton wirkte nach dem 16. Kräftemessen des Jahres nicht wirklich glücklich, als er nach dem 70. GP-Sieg seiner Karriere auf dem Siegertreppchen stand. Dennoch ist Ross Brawn sicher, dass die Teamführung der Silberpfeile richtig handelte, als sie den Platztausch befahl. Der frühere Mercedes-Technikdirektor und Formel-1-Sportchef erklärt rückblickend: "Nach dem Russland-GP fiel auf, dass keiner der drei Podeststürmer wirklich glücklich wirkte. Der drittplatzierte Sebastian Vettel hatte wohl auch allen Grund, unglücklich zu sein, schliesslich bedeutet das Rennergebnis, dass seine Titelchancen in diesem Jahr in noch weitere Ferne gerückt sind. Sieger Hamilton hätte hingegen durchaus feiern dürfen, während sich sein Teamkollege Bottas mit der Tatsache trösten durfte, seiner Mannschaft zum dritten Mal das starke Ergebnis beschert zu haben, die Plätze 1 und 2 feiern zu dürfen." "Die Ereignisse in der 25. Runde, als Mercedes den Finnen anwies, für seinen Teamkollegen Platz zu machen, sowie die spätere Anweisung, die Positionen zu erhalten, haben zweifellos ihre Spuren hinterlassen. Ich denke jedoch, dass die Entscheidung der deutschen Mannschaft die richtige war. Das Hauptziel eines Teams ist es, das bestmögliche Ergebnis für beide WM-Wertungen zu erzielen, und genau das haben sie getan", betont der Brite.
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"Ich habe mich in der Vergangenheit oft in dieser Situation wiedergefunden und persönlich war ich immer der Meinung, dass das gemeinsame Interesse des Teams über dem eines einzelnen Fahrers steht", erzählt Brawn weiter. "Natürlich ist diese Entscheidung aus Fan-Sicht nur schwer zu akzeptieren und man kann sagen, dass es nicht gut für den Sport ist. Aber das Team muss die Umstände beleuchten und entscheiden, was das Beste für die Mannschaftsleistung ist."
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Brawn kann den Frust von Bottas verstehen, vor allem weil der 29-Jährige das ganze Wochenende hindurch bewiesen hat, wie gut er mit der russischen Piste zurecht kommt. Gleichzeitig stellt der 63-Jährige klar: "Aber die Stallorder ist Teil dieses Sports und es ist immer besser, diese offen auszusprechen statt einen fadenscheinigen Vorwand für den Positionswechsel zu finden. Wir haben das in der Vergangenheit oft genug getan und es hatte immer zur Folge, dass wir uns den Vorwurf der Täuschung gefallen lassen mussten. Es ist sicherlich nicht die beste Seite unseres Sports, aber die Stallorder gehört seit jeher zur Formel 1 und es ist besser, diese ganz offen zu verordnen."
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